Der Futterbau ist die zweithäufigste Betriebsform in der sachsen-anhaltischen Landwirtschaft. (c) Detlef Finger

Bei Betriebsform dominieren Acker- und Futterbau

Marktfrucht- und Futterbau sind die wichtigsten Betriebsformen der sachsen-anhaltischen Landwirtschaft. Nahezu jeder dritte Betrieb hat zusätzliche Einkommensquellen.

Die am häufigsten vorkommenden Betriebsform in der Landwirtschaft Sachsen-Anhalts ist der Ackerbau, gefolgt vom Futterbau. Beide sind damit zugleich die wichtigsten Säulen der Agrarproduktion im Land. Der Ackerbau als Betriebsform bildet in landesweit 2.198 landwirtschaftlichen Betrieben den Produktionsschwerpunkt. Der Futterbau, etwa für die Haltung von Milchkühen oder Mastrindern, überwiegt in 1.172 Betrieben hinsichtlich seines Anteils am Deckungsbeitrag des Unternehmens.

Das ist eines der Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020, die das Statistische Landesamt in Halle (Saale) jetzt veröffentlichte. Danach nahm die Zahl der Ackerbaubetriebe von 1.994 im Jahr 2010 um ein Zehntel (10,2 %) auf 2.198 Betriebe im Vorjahr zu. Auch die Anzahl der Futterbaubetriebe im Land erhöhte sich im Vergleichszeitraum. Diese Betriebsform wuchs binnen zehn Jahren um 13,3 % von 1.034 auf 1.172 Unternehmen.

Jeder zweite Hof ist Ackerbaubetrieb

Laut Landwirtschaftszählung wirtschafteten im Vorjahr in Sachsen-Anhalt insgesamt 4.350 landwirtschaftliche Unternehmen in unterschiedlichen Betriebsformen. Zum Zeitpunkt der 2010er-Zählung waren es demgegenüber 4.219 Höfe. Entsprechend lag der vorjährige Anteil der Betriebsform Ackerbau an der Gesamtzahl der agraren Unternehmen bei knapp 50 %, der Anteil der Futterbaubetriebe bei 27 %.

Laut der Agrarstatistik von 2020 nahm auch die Bedeutung zusätzlicher Einkommensquellen zu. Diese liegen außerhalb der eigentlichen landwirtschaftlichen Produktion. Gegenüber der Landwirtschaftszählung 2010 stieg der Anteil der Betriebe mit weiteren Einkommensalternativen von 21 % auf 30 %.

Lohnarbeit als Zusätzliche einkunft

Von den 1.310 landwirtschaftlichen Betrieben mit Einkommenskombinationen hatten immerhin 62 % bzw. 820 Betriebe eine weitere Zusatzeinkunft. 24 % oder 320 Betriebe hatten dahingegen zwei weitere Zusatzeinkünfte. 13 % oder 170 Betriebe verfügten sogar über drei und mehr weitere Zusatzeinkünfte. Im Jahr 2010 betrugen die Anteile in dieser Reihenfolge demgegenüber 72 % (647 Betriebe), 23 % (203 Betriebe) und 5 % (46 Betriebe).

Einschließlich rechtlich ausgelagerter Betriebe realisierten im Vorjahr landesweit insgesamt 1.470 landwirtschaftliche Unternehmen Zusatzeinkommen. Eine zusätzliche Einnahmequelle für 690 Betriebe bildete das Arbeiten für andere landwirtschaftliche Unternehmen (Lohnarbeit). Für weitere 460 Betriebe war es dagegen die Erzeugung von erneuerbaren Energien.

Jeder fünfte Betrieb (20 %) verdiente durch die Verarbeitung und Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse dazu. Gut 16 % der Betriebe (230 Betriebe) betrieben zusätzlich Forstwirtschaft. Weitere 12 % der Unternehmen (180 Betriebe) hatten Zusatzeinnahmen im Bereich der Pensions- und Reitsportpferdehaltung.

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