Ernte 2021: Die Futterversorgung ist gesichert

Ernte 2021 – Licht und Schatten – Sonne, Kälte, Wärme und Regen - Maisernte bei Bönitz auf den Landwirtschaftsflächen der Röderland GmbH. Bei der Maisernte sind die Erträge sehr gut, auch die Qualität ist optimal (c) Veit Rösler
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Laut Erntebilanz in Südbrandenburg ist die Futterversorgung gesichert und bei einigen Kulturen liegt sogar doppelt so viel im Silo im vergleich zum Vorjahr. Allerdings haben den Landwirten die stark gestiegenen Rohstoffpreise und kurzfristige politische Entscheidungen zu schaffen gemacht.

Von Veit Rösler

Das Erntejahr 2021 in Brandenburg war kalt und nass. Nur sporadisch gab es auch Sonne und Wärme. Steffen Höppner, Geschäftsführer der Röderland GmbH mit Verantwortung für 2.500 ha im Westen von Bad Liebenwerda und Matthias Schubert, Geschäftsführer der Feldbau GbR Stolzenhain/Prösen, mit 2.800 ha rund um Elsterwerda und Röderland schätzen die Ernte 2021 ähnlich ein.

So viel steht fest: Die Futterversorgung für den bevorstehenden Winter und das Frühjahr ist gewährleistet. Ackergras und Luzerne standen in beiden Betrieben optimal. „Gegenüber dem Vorjahr haben wir die doppelte Menge im Silo“, freut sich Matthias Schubert, auch bei der Maisernte seien die Erträge sehr gut, die Qualität optimal. Dank der höher gelegenen Standorte habe man alle Flächen bewirtschaften können. Das ist keine Selbstverständlichkeit: Auf tiefer gelegenen Standorten in der Region hatte über Wochen Wasser gestanden.

Ernte 2021 in Brandenburg: Explodierte Literpreise für Rohstoffe

Die Wintergetreidearten sind dagegen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Schuld war das trübe und kühle Frühjahr. Dann haben Hitze und Trockenheit das Wachstum mehrerer Getreidearten sofort gestoppt.

Maisernte der Röderland GmbH: Paul Zickrick (20) auf dem Häcksler. Die Erträge sind sehr gut, die Qualität optimal
Maisernte der Röderland GmbH: Paul Zickrick (20) auf dem Häcksler. Die Erträge sind sehr gut, die Qualität optimal. (c) Veit Rösler

Die für die Produkte gebotenen Preise seien gut, die Ware werde nachgefragt, erklärt Matthias Schubert. Allerdings seien die Preise für Düngemittel exorbitant gestiegen. Explodiert seien auch die Literpreise für Rohstoffe. Diesel und Heizöl lägen über 60 % höher gegenüber dem Vorjahr.

Problem der kurzfristigen politischen entscheidungen

Neben ihrer eigentlichen Aufgabe, der Produktion von Lebensmitteln, müssen die Landwirte immer wieder neue gesetzliche Vorgaben in ihre Arbeit mit einbauen.

Ziel der Ackerbaustrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ist es, die Produktivität in der Landwirtschaft weiter zu sichern und gleichzeitig den Boden und damit das Klima zu schonen. Im Ergebnis dieser Ackerbaustrategie ist zum Beispiel an beiden Standorten der Winterzwischenfruchtanbau stark erweitert worden, um die Bodenbedeckung zu optimieren. Das diene dem Humusaufbau des Bodens und binde damit CO2, erklärt Steffen Höppner.


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Die modernen Fahrzeuge seien mit Bordcomputern und GPS-gesteuerten Geräten ausgestattet, mit denen sich die Felder nicht nur präziser abernten, sondern gleichzeitig auch noch die Ergebnisse in der Registratur ohne Zwischenschritt speichern lassen, erläutern die Landwirte.

„Wir Landwirte haben allerdings das Problem, dass die politischen Entscheidungen so kurzfristig getroffen werden, dass wir kaum noch darauf reagieren können“, gesteht Matthias Schubert. Aus Boden, Mensch und Maschine werde durch immer mehr Vorgaben und modernere Technik immer mehr herausgeholt.

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