Grüne Berufe: Lernst Du schon, oder …?

Die Auszubildenden des ersten Lehrjahres im Berufsstand zu begrüßen, hat z. B. bei den Bauernverbänden Anhalt und Wittenberg Tradition. Die Aufnahme enstand Anfang September 2017 in Quellendorf bei Köthen.
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Rund 460 junge Menschen hierzulande haben im Spätsommer dieses Jahres eine Ausbildung in einem grünen Beruf begonnen. Auch Nachzügler haben noch die Möglichkeit, sich dafür zu entscheiden.

Derzeit absolvieren mehr als 1.000 junge Menschen in Sachsen-Anhalt eine Ausbildung in den 14 anerkannten grünen Berufen. 463 junge Frauen und Männer davon haben ihre Ausbildung kürzlich begonnen (Tabelle). Weitere Fakten dazu legte das Landesverwaltungsamt (LVwA) in Halle vor. Bei dessen Referat Agrarwirtschaft, Ländliche Räume, Fischerei, Forst- und Jagdhoheit sitzt auch die Zuständige Stelle für die Berufsbildung in der Land- und Hauswirtschaft.

Die Entwicklung der Ausbildungsverhältnisse gestaltet sich demnach hierzulande relativ stabil. Das zeige sich insbesondere in den starken Gruppen der landwirtschaftlichen Kernberufe Landwirt/in, Tierwirt/in und Fachkraft Agrarservice, sowie in den Berufsbildern Forstwirt/in und Gärtner/in, hier vor allem in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau (59 Berufsanfänger/innen). Dieser verlässliche Trend deute sich auch für 2021 an.

Angebot für Wechsler und Spätentschlossene
An einer Ausbildung in einem grünen Beruf Interessierte können auch jetzt noch die anerkannten Ausbildungsbetriebe in Sachsen-Anhalt kontaktieren. Diese sind auf der beim Landesverwaltungsamt veröffentlicht.

Schäferlehre in Halle

Dennoch suchten zahlreiche Be-triebe weiterhin junge, engagierte Leute. Der Präsident des Landesamtes, Thomas Pleye, freut sich daher über alle, „die sich für die vielfältigen und spannenden grünen Berufe entscheiden“. Moderne Technologien und die direkte Verbindung zu Natur und Tieren – diese attraktive Kombination gebe es nur in diesem Bereich.

Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in speziellen Berufen wie Fischwirt/in oder Winzer/in sei dagegen sehr gering, so das Amt. Dies treffe auch auf bestimmte berufliche Fachrichtungen, etwa Tierwirt/in – Schäferei, zu. Deshalb erfolge zwischen den Zuständigen Stellen der Bundesländer eine sehr enge Zusammenarbeit bezüglich der Koordination von Prüfungen.

Lehrlingsentgelte auf attraktivem Niveau
Die Ausbildungsvergütungen in den Agrarberufen haben mittlerweile ein attraktives, konkurrenzfähiges Niveau erreicht. Sie sind im Internet beim Landesverwaltungsamt einzusehene.

So würden z. B. in Sachsen-Anhalt seit fast 25 Jahren die Prüfungen für den Beruf Tierwirt/in in den Fachrichtungen Geflügelhaltung und Schäferei für nahezu alle Bundesländer (außer Bayern und Baden-Württemberg) durchgeührt. Die Beschulung für diese Auszubildenden finde gemäß eines Beschlusses der Kultusministerkonferenz (KMK) länderübergreifend an den Berufsbildenden Schulen des Saalekreises am Standort Halle/Saale statt.

Die Ausbildung in den agraren Berufen sei vielseitig, interessant und verlange ein hohes Interesse, besonderes Gefühl sowie Leidenschaft für natürliche und technische Zusammenhänge. Dabei seien auch die landwirtschaftlichen Betriebe gefragt. Nicht zu unterschätzen seien die guten Möglichkeiten zur Qualifizierung zum Meister. Selbst ein Hochschulstudium sei heute über den Weg der beruflichen Ausbildung und mehrjähriger beruflicher Tätigkeit möglich, so die Behörde weiter.

Tabelle

Prüfen in der Pandemie

Corona habe in der agraren Berufsausbildung keine großen Lücken gerissen, erklärte das Amt. Eine erhebliche Herausforderung habe aber die Sicherung der Abschlussprüfungen dargestellt, zumal diese schriftlich als auch unter Praxisbedingungen in Betrieben, Einrichtungen und Bildungsstätten stattfinden müssen. Besonderes Augenmerk galt daher dem Erarbeiten und Umsetzen der Hygienekonzepte. Das Landesverwaltungsamt habe hier unterstützt, um das Prüfungsverfahren nicht nur verordnungskonform, sondern so optimiert wie möglich und sicher für alle Beteiligten durchführen zu können.

Selbstverständlich seien schon jetzt Bewerbungen für den Ausbildungsstart im Jahr 2022 möglich. Eine gute Vorbereitung, die zudem das gegenseitige Kennenlernen ermögliche, seien Praktika in Ausbildungsbetrieben. Das Landesverwaltungsamt vermittele auch hier gern, hieß es.


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