Weniger Arbeitskräfte in der Landwirtschaft
Sachsen-Anhalts Agrarbetriebe beschäftigten zuletzt weniger fest angestellte sowie saisonale Arbeitskräfte. Der Frauenanteil in der Landwirtschaft liegt bei 30 Prozent.
Die 4.350 landwirtschaftliche Betrieben in Sachsen-Anhalt beschäftigten im vorigen Jahr insgesamt rund 22.700 Arbeitskräfte. Damit verringerte die hiesige Agrarbranche die Zahl ihrer Arbeitsplätze um etwa 2.600 oder 11 % im Vergleich zum Jahr 2016. Damals arbeiteten noch 25.300 Personen im sachsen-anhaltischen Agrarsektor. Das geht aus den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 hervor.
Agrarbetriebe in Sachsen-Anhalt: Ein Fünftel arbeitskräfte aus Familie
Wie das Statistische Landesamt in Halle/Saale mitteilte, arbeiteten im vergangenen Jahr rund 4.100 Familienarbeitskräfte in den Agrarbetrieben. Außerdem waren 13.200 ständige Arbeitskräfte in den Agrarunternehmen in Sachsen-Anhalt angestellt. Letztere beschäftigten darüber hinaus weitere 5.400 Personen als Saisonarbeitskräfte, deren Arbeitsverträge jeweils auf weniger als sechs Monate befristet waren. Damit überwandten die Betriebe zeitweilige Arbeitsspitzen.
Die Anzahl der Familienarbeitskräfte auf den Betrieben in Sachsen-Anhalt blieb im Vergleich zu 2016 konstant. Die Zahl der ständigen Arbeitskräfte sank demgegenüber um 14.200 oder 7 %. Die Zahl der Saisonarbeitskräfte verringerte sich um 7.000 oder 23 %. Der Arbeitskräftebesatz in Sachsen-Anhalt gehörte im Vorjahr mit lediglich rund 1,2 Arbeitskräften je 100 Hektar zu den geringsten bundesweit – neben dem im Mecklenburg-Vorpommern in etwa gleicher Größenordnung.
Etwa zur Hälfte Vollbeschäftigung
Der Anteil vollbeschäftigter Arbeitskräfte war 2020 mit 49 % nahezu auf dem gleichen Niveau wie fünf Jahre zuvor (2016: 50 %). Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt lag der Vollbeschäftigtenanteil im Vorjahr deutlich niedriger bei lediglich 29 %. Sowohl 2020 (31 %) als auch 2016 (30 %) war etwa jede dritte Arbeitskraft in der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt eine Frau. Damit war der vorjährige Anteil weiblicher Arbeitskräfte hierzulande geringer als im Bundesschnitt (36 %).
14 % der Landwirtschaftsbetriebe Sachsen-Anhalts wurden übrigens von einer Frau geleitet und 86 % von einem Mann geführt. Gut drei Viertel (78 %) der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer bzw. der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter Sachsen-Anhalts verfügten über einen Bildungsabschluss im Bereich Landwirtschaft.
Mit einem Anteil von 37 % Führungskräften, die einen Studienabschluss vorweisen können, belegt Sachsen-Anhalt zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern bundesweit die Spitze. Die Altersstruktur in den Betriebsleitungen zeigt allerdings auch einen hohen Anteil von Personen (1.475 bzw. 34 %) in der Altersklasse von 55 bis 64 Jahre.