Wildpilze mit erhöhten Strahlungswerten

Cäsium-Belastung: Vor allem im Süden strahlen noch die Pilze

Als regelrechte „Radionuklidsammler“ gelten beispielsweise Maronenröhrlinge, die zu den Leibspeisen der Schwarzkittel zählen. (c) IMAGO / imagebroker
Agrarpraxis
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Auch 35 Jahre nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl weisen hierzulande Wildpilze noch erhöhte Strahlungswerte auf. Darauf hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zur herbstlichen Pilzsaison hingewiesen.

Eine aktuelle Auswertung von Lebensmittelkontrollergebnissen der Länder zeigt, dass in den Jahren 2015 bis 2021 insgesamt 70 von 74 überprüften Proben von Pilzen radioaktiv belastet waren.

Radioaktive pilze: Grenzwert nicht überschritten

Vor allem in Süddeutschland finden sich erhöhte Konzentrationen von Radio-Cäsium (Cäsium-137). Keine Probe überschritt aber den Grenzwert von 600 Becquerel je Kilogramm (Bq/kg). Darüber dürfen Pilze nicht mehr in Verkehr gebracht werden, betont das BVL. Für den Eigenverzehr gilt diese Beschränkung nicht.

Im Vergleich zu landwirtschaftlichen Produkten sind wild wachsende Pilze höher kontaminiert. Wegen des nahezu geschlossenen Nährstoffkreislaufs in Waldökosystemen dürften die Strahlungsaktivitäten auch in Zukunft nur sehr langsam zurückgehen.

Bayern unterhält ein landesweites Messnetz, um auch das Fleisch von erlegten Wildschweinen untersuchen zu können. Als regelrechte „Radionuklidsammler“ gelten Hirschtrüffel und Maronenröhrlinge, die zu den Leibspeisen der Schwarzkittel zählen.

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