Schäfer Knut Kucznik mit Landes-Naturschutzpreis ausgezeichnet

Knut Kucznik (c) Heike Mildner
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Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel hat heute Schäfermeister Knut Kucznik aus Altlandsberg mit dem Naturschutzpreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet.

Schäfermeister Knut Kucznik aus Altlandsberg wurde heute mit dem Naturschutzpreis des Landes Brandenburg geehrt. Knut Kucznik setze sich als Weidetierhalter in beispielhafter Weise für die Natur und für den Artenschutz im Raum Altlandsberg ein, fasst das Ministerium zusammen.

„Knut Kucznik denkt Bewirtschaftung und Naturschutz zusammen. Sein besonderer Verdienst besteht darin, dass er Beweidungskonzepte ausdrücklich zum Schutz von Lebensräumen und Arten entwickelt“, lobt Agrar- und Umweltminister Axel Vogel den Schäfermeister. „Die von ihm bewirtschafteten Flächen zählen heute zu den wertvollsten in Brandenburg.

Knut Kucznik ist zudem ein Brückenbauer zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Mit seinem Einsatz für den Herdenschutz beweist er seit vielen Jahren, dass ein gutes Nebeneinander von Tierhaltung und Wolf möglich ist“, so Vogel.

(c) Heike Mildner

Ein Jahr nach dem Shitstorm

Fast genau ein Jahr ist es her, dass Knut Kucznik vom Bundesverband der Berufsschäfer ausgeschlossen worden war. Kucznik hatte den Umgang der Berufskollegen mit der Wolfsproblematik kritisiert. Die Bauernzeitung hatte dazu ein ausführliches Interview mit ihm gemacht. Darin legt der Schäfermeister ausführlich dar, wie und warum er seine Einstellung zum Wolf verändert hat. Das Ministerium begründet die Auszeichnung aber mit anderen Aspekten des Naturschutzes:

Seit 1997 bewirtschaftet Knut Kucznik mit seinen Schafen artenreiche Trockenrasen und Niedermoore im Raum Altlandsberg. Um darüber hinaus auch besonders feuchte und nasse Moorflächen pflegen zu können, setzt er neben Schafen auch Wasserbüffel für die Biotoppflege von feuchten Moorwiesen ein. 2012 zunächst mit vier Tieren im Projekt LIFE Kalkmoore gestartet, grasen inzwischen mehr als 50 der exotischen Wiederkäuer auf den wertvollen Moorflächen rund um Altlandsberg.

So sorgen die Wasserbüffel im Naturschutzgebiet „Langes Elsenfließ und Wegendorfer Mühlenfließ“ für mehr Blütenvielfalt. Mit ihrem Appetit lichten die robusten Tiere die geschlossenen Bestände von Schilf und Großseggen auf und geben den typischen Blühpflanzen der Moorwiesen wie dem Großen Wiesenknopf, der Prachtnelke oder dem Sumpfstorchschnabel Licht und Raum zum Wachsen zurück.

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Auszüge aus dem Gespräch mit Knut Kucznik – mit Corona-Sicherheitsabstand an der frischen Luft. Video (c) Heike Mildner

Wasserbüffel für stark bedrohte Falter

Von der Landschaftspflege der Wasserbüffel profitieren zwei stark bedrohte und europaweit geschützte Schmetterlingsarten in besonderem Maße: Durch die Beweidung wachsen deutlich mehr Exemplare des Großen Wiesenknopfes. An dieser Pflanze spielt sich nahezu das ganze Leben des Dunklen und des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings ab. Diese seltenen Schmetterlinge kommen auf Knut Kuczniks Flächen nun wieder in größerer Zahl vor.

Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass es sich bei den Bläulingen auf den Moorflächen um Altlandsberg um die nördlichsten Vorkommen der beiden Arten in Deutschland und Mitteleuropa insgesamt handelt.

„Dass hier Wasserbüffel gezielt eingesetzt werden, um die Lebensräume dieser Falter extensiv zu pflegen und damit ihr Überleben zu sichern, ist deutschlandweit neu. Diese Form der Biotoppflege kann für andere Moorgebiete in Deutschland und Europa richtungsweisend sein“, sagt Umweltminister Axel Vogel bei der Preisverleihung.

Mit seiner Arbeit liefert Knut Kucznik außerdem wichtige Impulse für eine nachhaltige Tierzucht und Tierhaltung. Die Wasserbüffel werden in der Region geschlachtet, regional vermarktet oder zum Aufbau weiterer Wasserbüffelherden für die Landschaftspflege in Brandenburg und deutschlandweit verkauft.

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