Geflügelpest in großem Entenbestand

Warnschilder weisen auf das betretungsverbot hin. © Archiv
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Die Geflügelpest breitet sich aus und hat in diesem Herbst in Norddeutschland den ersten großen Tierbestand erfasst. Im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg müssen über 37.000 Enten getötet werden.

Von Gerd Rinas

Die Geflügelpest hat in diesem Herbst in Norddeutschland den ersten großen Tierbestand erfasst. In der Stadt Friesoythe im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg wurde das hochpathogene aviäre Influenza Virus vom Subtyp H5N1 in einem Entenbestand nachgewiesen. 37.700 Tiere werden zur Zeit tierschutzgerecht getötet und im Anschluss geräumt, teilte der Landkreis heute mit.

Aufstallpflicht angeordnet

Um die Fundstelle mit dem positiven Virusnachweis werden ab dem 11. November im Umkreis von drei Kilometern eine Schutzzone (ehemals Sperrbezirk) und im Umkreis von zehn Kilometern eine Überwachungszone (ehemals Beobachtungsgebiet) festgelegt. Die Veterinärbehörde des Landkreises hat unverzüglich Seuchenbekämpfungsmaßnahmen angeordnet.

Laut Allgemeinverfügung des Landkreises muss sämtliches gehaltenes Geflügel (Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse) ab dem 11. November in geschlossenen Ställen oder gegen Einträge und Wildvögel gesichert gehalten werden. Geflügelausstellungen, -märkte oder Veranstaltungen ähnlicher Art sind untersagt.

Erster Ausbruch bei Nutzgeflügel in diesem Herbst

Der Landkreis Cloppenburg ist Durchzugsgebiet für wildlebende Wat- und Wasservögel und weist eine hohe Wirtschaftsgeflügeldichte auf. In Friesoythe liegt sie nach offiziellen Angaben bei ca. 18.691,388 Tieren pro Quadratkilometer. Auch in weiteren betroffenen Gemeinden werden deutlich mehr als 500 Stück Geflügel pro Quadratkilometer gehalten. Der Geflügelpestausbruch in Friesoythe ist in Niedersachsen in diesem Herbst der erste in einem Nutztierbestand. Zuvor war das Virus bei sieben Wildvögeln nachgewiesen worden.


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Bisher zwei Kleinsthaltungen in MV betroffen

Ein weiterer Geflügelpestausbruch wurde aus Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. In einer Kleinsthaltung mit 17 Hühnern, 28 Enten und zwei Gänsen in Hohenkirchen, Nordwestmecklenburg, sind am Wochenende Tiere verendet und daraufhin zur Untersuchung in das Landesamt (LALLF) nach Rostock gebracht worden. In den Proben fand man das Influenza Virus des Subtyps H5. Im Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems wurde das Influenza Virus vom Subtyp H5N1 nachgewiesen, teilte das Agrarministerium in Schwerin mit. Der Tierbestand wurde getötet.

„Thema wird uns intensiv beschäftigen“

Zuvor war in diesem Herbst in Mecklenburg-Vorpommern Geflügelpest im Tierpark Greifswald, in einer weiteren Kleinsthaltung mit Enten und Hühnern in Nordwestmecklenburg und bei sieben Wildvögeln festgestellt worden. Die Ausbrüche in den beiden Kleinsthaltungen stünden nicht in Zusammenhang, hieß es aus dem Schweriner Ministerium. Dennoch machten sie deutlich, dass das Seuchengeschehen an Fahrt aufnimmt. „Wir können davon ausgehen, dass uns das Thema die kommenden Monate intensiv beschäftigen wird“, sagte Agrarminister Till Backhaus voraus.

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