CeresAward 2021: Erfolg mit Grasmilch
Sein bislang einzigartiges Weidekonzept gab für die CeresAward-Jury den Ausschlag: „Rinderhalter des Jahres“ ist der Brandenburger Paul Costello.
Als der „Rinderhalter des Jahres 2021“ ausgerufen wurde, kam Stimmung auf im Berliner Zoopalast. Denn Paul Costello aus dem nahen Kloster Lehnin/Rietz hatte sein Team mitgebracht. Und die Brandenburger feierten am Dienstagabend voriger Woche den Kategoriesieg beim diesjährigen CeresAward.
ceresaward 2021: Derzeit einmaliges Weidemilchkonzept
Die Juroren überzeugte das in Deutschland derzeit einmalige Weidemilchkonzept. Der aus Irland stammende Landwirt sei anfangs belächelt worden, habe aber gezeigt, dass die irische Ganzjahresweide auch hier funktioniert, heißt es in der Begründung. „Wir wollen zeigen, dass konventionelle Landwirtschaft tiergerecht und nachhaltig sein kann“, erklärt der Milchviehhalter.
Als er 2014 den Betrieb in Kloster Lehnin übernahm, sah Costello drei Alternativen: Stallneubau, Ende der Milchproduktion oder ganzjährige Weidehaltung. Aus der Not wurde eine Tugend: Heute erzeugt er mit einem ausgeklügelten Management Weidemilch wie die Iren – aber im weniger vom Regen verwöhnten Brandenburg (Bauernzeitung 21/2019, S. 36).
Spagat zwischen Markt, Tier- und Naturschutz
Drei weitere ostdeutsche Bewerber hatten es ebenfalls bis in den Endaussscheid um den Titel „Landwirt des Jahres“ geschafft. Unter die letzten Drei in der Kategorie Ackerbauer kam Thomas Domin. Auf seinem Gemischtbetrieb im südbrandenburgischen Peickwitz etablierte er ein Agroforstsystem, um das knappe Wasser länger verfügbar zu machen (Bauernzeitung 5/2019, S. 30).
In der Kategorie Geflügelhalter vertrat Annerose Blöttner als Chefin den Geflügelhof Teichweiden in Thüringen, deren 18-köpfiges Team mit 58.000 Legehennen den Spagat zwischen Markt, Tier- und Naturschutz ausführt.
Landwirt vom Stautenhof
Mit seinem Angebot, Bioheu für vielfältigste Anwendungen zu vermarkten, schaffte es Heinrich Meusel aus Eisfeld in Südthüringen in der Kategorie Geschäftsidee unter die besten Drei. Wie Domin und Blöttner musste er am Ende einem Berufskollegen den Vortritt lassen.
„Heu-Heinrich“: Ein irrer Duft von frischem Heu…
… liegt über den Bergwiesen im Thüringer Wald. Heinrich Meusel kann dort zwar nicht Stroh zu Gold spinnen, aber Heu in feine Futterhäppchen und entspannende Wohlfühlprodukte verwandeln – und dabei hat der junge Landwirt aus dem Rennsteigort Friedrichshöhe Ideen wie Heu. mehr
Zum „Landwirt des Jahres“ wählte die Jury beim CeresAward 2021 Christoph Leiders vom Stautenhof in Willich-Anrath (NRW). Der Biobauer mit 60 Angestellten auf dem Hof, in Backstube, Bistro, Metzgerei und Hofladen hatte die Kategorie Manager für sich entscheiden. Vergeben wird der CeresAward seit 2014 von „agrarheute“ aus dem dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag. red