ASP-Fund bei Wildschwein an der Grenze zu Brandenburg

Symbolfoto © Sabine Rübensaat
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Bei einem jungen Wildschwein nahe Redlin, 300 Meter vor der Landesgrenze zu Brandenburg, wurde gestern die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt. Länderübergreifend wird jetzt ein ASP-Kerngebiet eingezäunt.

Von Gerd Rinas

Bei einem weiteren Wildschwein im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurde gestern Abend Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt. Bei dem Tier handelt es sich um einen Überläufer, der bei einem Verkehrsunfall angefahren wurde und später im Landesamt LALLF in Rostock untersucht worden war, teilte heute Vormittag Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus in Schwerin mit. Damit erhöht sich die Zahl der mit ASP-infizierten Wildschweine im Landkreis Ludwigslust-Parchim auf sieben.

Völlig neue Situation

Das gestern Abend als ASP-positiv identifizierte Wildschwein ist das erste außerhalb des bisherigen ASP-Kerngebietes um Marnitz, Mentin, Suckow. Der Unfallort bei Redlin befindet sich 300 m von der Ländergrenze zu Brandenburg. „Damit haben wir eine völlig neue Situation. Es gibt jetzt einen ASP-Fall in einem Kerngebiet von zwei Landkreisen – Prignitz und Ludwigslust-Parchim – und zwei Bundesländern – Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern“, so Backhaus.


Jens und Thies Blöcker, zwei Tage nachdem sie die Nachricht vom ASP-Ausbruch in ihrem Schweinemaststall erhielten. ASP in Vogelsang
(c) Gerd Rinas

Das Rätsel von Vogelsang

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30 km langer Sperrzaun zur ASP-Eindämmung

Das Agrarministerium in Schwerin und der Landkreis Ludwigslust-Parchim stehen in engem Kontakt mit dem brandenburgischen Landkreis Prignitz und den Ministerien für Gesundheit, Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie dem Agrar- und Forstministerium in Potsdam. Ab Freitag soll das neue ASP-Kerngebiet länderübergreifend mit einem Elektrozaun mit 20 km Länge auf Mecklenburger und 10 km auf Brandenburger Seite abgegrenzt werden. In dem abgesperrten Gebiet will man zunächst Bewegungen von Wildschweinen beobachten. Dazu sollen wie schon bei Marnitz Suchhunde, Drohnen und ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera zum Einsatz kommen.

Laut Landrat Stefan Sternberg werden ab morgen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, von Straßenmeistereien, Bundeswehr und Landesforst mit dem Zaunbau beginnen. „Wir wollen den Zaun schnell aufbauen, jeder Tag zählt, um Schaden abzuwenden“, sagte Sternberg. Das Kerngebiet auf der brandenburgischen Seite liegt auf dem Gelände eines früheren Bombenabwurfplatzes, ein „idealer Rückzugsort“ für Wildschweine. Es gebe gute Argumente für ein ASP-Geschehen in diesem Gebiet, so Backhaus.


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ASP-Fund: Elektrozaun um Kerngebiet bei Marnitz steht

Gestern Abend hatten Mitarbeiter der Landesforst MV wie geplant die Bauarbeiten an dem 40 km langen Elektrozaun um das 3-km-ASP-Kerngebiet bei Marnitz, Mentin, Suckow im Landkreis Ludwigslust-Parchim abgeschlossen. Auch dort soll nun der Wildschweinbestand nach Beobachtung gezielt bejagt werden. „Wir haben einen Krisenherd im Kerngebiet, der ausgeräumt werden muss. Nur so kriegen wir die Seuche gestoppt“, sagte Backhaus.

Keine Erkenntnisse zum Eintrittspfad

Unterdessen ist im Schweriner Agrarministerium der epidemiologische Bericht des Friedrich-Löffler-Instituts in Greifswald zum ASP-Ausbruch in dem Mastschweinebestand in Vogelsang bei Lalendorf im Landkreis Rostock eingetroffen. Erkenntnisse zum Eintrittspfad der Seuche lägen noch nicht vor.

Laut Minister Backhaus werde weiter „mit Hochdruck“ an einer Lösung gearbeitet, um das Fleisch der Schweine aus den vier größeren Betrieben in der Sperrzone um die Mastanlage in Vogelsang verwerten zu können. Dazu sei man mit dem Landkreis Rostock in „sehr guten Gesprächen“. „Der Tierschutz soll eingehalten werden, die Weichen sind auf Grün gestellt“, ergänzte Landestierarzt Dr. Freitag. Außer in dem Mastschweinebestand wurden bisher weder bei Haus- noch Wildschweinen in der Sperrzone Vogelsang weitere ASP-Befunde nachgewiesen.

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