Großen Wert haben die Milch- viehhalter in dem hohen, luftigen und hellen Stall auf den Spaltenbo- den gelegt. (c) Sabine Rübensaat

„Ansehen der Landwirte muss besser werden“

Wie man einen neuen Kuhstall plant und finanziert erklärten uns in der Ausgabe 46 Jeanne Muller-Godart und Marco Müller vom Milchhof Warlin. Zum Jahreswechsel haben wir sie noch einmal nach ihren Erfahrungen und ihren Wünschen für 2020 befragt.

Von Klaus Meyer

Im Oktober diesen Jahres sind die Kühe des Milchhofs Warlin in Sponholz bei Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) vom alten Milchviehstall in einen neuen Stall umgezogen. Wir stellten in Ausgabe 46/2019 Marie-Jeanne Muller-Godart und Marco Müller sowie zwei Beratern von der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern Fragen zur Finanzierung und zur Bauplanung.

Marie-Jeanne Muller-Godart in ihrem neuen Stall (c) Sabine Rübensaat

Kuh und Melkroboter entscheiden

Der Kuhbestand wächst im Zuge dieser Maßnahme von 220 auf 290 Tiere. Statt zweimal am Tag im Melkstand gemolken zu werden, entscheiden jetzt Kuh und Melkroboter, wann und wie oft jedes Tier gemolken wird. Sobald das Gras wieder wächst, haben die Kühe außerdem täglich Zugang zum Grünland.

Wie die Einstallungsphase abgelaufen ist und und was die Wünsche für 2020 sind, erklärt Marie-Jeanne Muller-Godart: „Die Kühe haben sich an den neuen Stall gewöhnt, langsam kommt eine gewisse Routine rein. Nach einem kurzen Leistungsabfall steigt die Milchmenge wieder. Die Kühe kommen mit dem gelenkten Kuhverkehr im Stall klar, die meisten gehen von allein zum Melken, und das mehr als zweimal am Tag.

Feintuning im Milchviehbereich

Es liegt eine arbeitsintensive Zeit hinter uns. Die erste Zeit waren wir auf dem Milchhof Warlin damit beschäftigt, die Kühe an den neuen Stall zu gewöhnen. Das Timing war etwas unglücklich, denn gleichzeitig mit der Umzugsphase hat ein Großteil an Färsen abgekalbt, die ebenfalls integriert werden mussten. Zusätzlich haben wir eines der Hühnermobile ausgestallt, das heißt Hühner schlachten lassen und vermarkten.

Im Milchviehbereich kommt jetzt das Feintuning dran. Wir selbst sind auch gerade dabei, uns arbeitsorganisatorisch neu einzuteilen. Für die Zukunft wünsche ich mir einen höheren Milchpreis und dass das Ansehen der Landwirte wieder besser wird. Außer- dem brauchen wir mehr Beständigkeit in der Politik, damit man besser planen kann.“