Gewässerschutzkooperationen: Salden sind im Keller
Die Gewässerschutzkooperationen, an denen sich knapp 100 Betriebe freiwillig beteiligen, zogen Bilanz. Sowohl beim Erosionsschutz als auch beim Stickstoffmanagement verfehlen die Projekte ihre Wirkung nicht.
Zum Abschlussworkshop 2021 des „Arbeitskreises Gewässerschutz“ fanden sich Thüringer Agrarbetriebe zusammen. Im Fokus stand die Auswertung der Kooperationstätigkeit in den Teilprojekten Erosionsschutz und Stickstoffmanagement im Projektzeitraum von 2009 bis 2021 sowie die Evaluierung der Ergebnisse aus dem aktuellen Jahr. Gefördert werden die Kooperationen vom Umweltministerium. Das Landesamt für Landwirtschaft (TLLLR) begleitet sie fachlich.
Gewässerschutzkooperationen: positive effekte zu verzeichnen
Im Teilprojekt Erosionsschutz umfasste das Kooperationsgebiet eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von rund 90.000 ha. Den 66 beteiligten Betrieben steht ein großes Spektrum an Beratungswerkzeugen zur Verfügung, das seit 2009 stetig gewachsen ist. Im Projektzeitraum 2020/21 fand in Ostthüringen eine Evaluierung der erosionsmindernden und gewässerschonenden Bewirtschaftungsformen statt.
Seit dem Bestehen der Kooperation hat sich dort der Anteil der wendenden zugunsten der pfluglosen Bodenbearbeitung und dem Mulchsaatverfahren deutlich verlagert. Der Anbau von Zwischenfrüchten und die dauerhafte Anlage von Randstreifen haben sich etabliert. In den Ostthüringer Projektbetrieben ist seither eine signifikante Reduktion des potenziellen Bodenabtrags sowie eine Abnahme der Flächen und Flächengrößen in den hohen Erosionsgefährdungsklassen (E4/E5) zu verzeichnen. Diese Ergebnisse, so hieß es, zeigten einen positiven Effekt der Kooperationsarbeit.
Im Teilprojekt N-Management waren im abgelaufenen Projektjahr 38 Betriebe mit 50.000 ha Ackerfläche einbezogen. Im gesamten Kooperationsgebiet wurde im Durchschnitt aller Projektbetriebe ein Stickstoff-Saldo von 13 kg N/ha erzielt (Vergleich 2019: 17 kg N/ha; 2020: 16 kg N/ha).
Hierbei muss angemerkt werden, dass eine weitere Absenkung der Salden langfristig zulasten der Bodenfruchtbarkeit geht. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass weitere Stickstoffeinsparungen qualitäts- und ertragslimitierend wirken. Dargelegt wurde, wie nach dänischen Erfahrungen die Senkung des Nitratauswaschungspotenzials am wirkvollsten bewerkstelligt werden kann. Daneben wurde diskutiert, ob die Qualitätsweizenproduktion per se ein Risiko für den Gewässerschutz ist.
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sinkende milchviehbestände als kritisch angesehen
Nicht zuletzt wurden Fruchtarten mit positiver Wirkung auf den Gewässerschutz vorgestellt (Winterbraugerste, Dinkel, Getreide-GPS, Ackerfutter, Silomais). Kritisch bewertet wurden die sinkenden Milchviehbestände, da Futterflächen kleiner werden und somit Fruchtarten mit gutem N-Fixierungspotenzial wegfallen. red