Sauberes Wasser braucht saubere Politik
Am Mittwoch demonstrierten hunderte Landwirte auf Initiative von „Land schafft Verbindung“ und Thüringer Bauernverband vor dem Landtag in Erfurt.
Von der Resonanz waren das Thüringenteam von „Land schafft Verbindung“ (LsV) und der Thüringer Bauernverband (TBV) selbst überrascht: Ihrem gemeinsamen Demo-Aufruf unter dem Motto „Sauberes Wasser braucht eine saubere Politik“ folgten Landwirtschaftsbetriebe aus allen Landesteilen. Rund 700 Landwirte mit 350 Schleppern kamen nach Erfurt zum Landtag, um einen Dialog mit den Landespolitikern einzufordern.
Und zwar über die Düngeverordnung und die roten Gebiete, für deren Abgrenzung in Thüringen keine Binnendifferenzierung vorgenommen wurde. Des Weiteren fordern die Landwirte Gespräche über einen Ausgleich der Einkommensverluste für die seit diesem Jahr im Freistaat verpflichtend anzulegenden neuen Gewässerrandstreifen.
Die Bildergalerie zur Demo in Erfurt
Angebote der Landespolitiker
Während der Kundgebung verhandelten noch die rot-rot-grünen Parteispitzen über das Arbeitsprogramm für eine Minderheitsregierung. Gleichzeitig konstituierte sich im neu gewählten Thüringer Landtag der Agrarausschuss. Die fachpolitischen Sprecher der sechs Parteien stellten sich im Anschluss den protestierenden Bauern. Alle boten an, mit den Landwirten beziehungsweise ihren Interessenvertretern zusammenarbeiten zu wollen. Dies sagten auch Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) und Agrarminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) zu.
Dass sich so viele Berufskollegen auf den Weg nach Erfurt gemacht hatten, belege, wie groß der Druck sei, der auf den Betrieben laste, sagten die LsV-Aktivisten Mark Heubach und Johannes Schmidt als auch TBV-Präsident Dr. Klaus Wagner. Tue sich nichts, so Wagner, seien die Landwirte entschlossen, wiederzukommen.
Rechtsextreme missbrauchten Erfurt-Demo
Der TBV als auch das LsV-Regionalteam distanzierten sich von einer kleinen Gruppe Rechtsextremer, die sich unbemerkt unter die Demonstranten gemischt hatten. Diese hätten die Demo missbraucht und online Lügen verbreitet. Das sei eine Frechheit, erklärte der TBV in einer Stellungnahme. Diese Personen und ihre Ziele schadeten „den Anliegen der Bauern und unserer Demokratie“.
Ein ausführlicher Demo-Bericht erscheint in der nächsten Bauernzeitung
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