Groß Grenz: Tiererkennung und Winterreparaturen
Im Januar geht es auf vielen Betrieben ruhiger zu. Doch nicht auf dem Agrarbetrieb Groß Grenz. Zäune reparieren, Landtechnik instand setzen und das neue System zur Tiererkennung im Melkstand einführen, stehen auf dem Programm.
Auf dem Hof des Agrarbetriebs Groß Grenz in Benitz bei Rostock ist es an diesem Mittwochnachmittag still. Kein Laut dringt aus den Milchviehställen, kein Motorengeräusch ist auf dem Betriebshof zu hören. „Von Ruhe kann aber keine Rede sein“, stellt Geschäftsführerin Dr. Kathrin Naumann klar. „Wir haben gut zu tun.“
Gerade wurde in der Milchviehhaltung ein neues Tiererkennungssystem eingeführt. 450 Kühe haben moderne Transponder erhalten. Der Rechner, der die Daten erfasst, wurde ebenfalls ausgetauscht. In der Einlaufphase zeigt sich das neue System aber tückisch. „Von der einen Melkstandseite funktioniert die Datenübertragung einwandfrei. Auf der anderen Seite steckt noch der Wurm drin. Trotzdem sind wir zuversichtlich, dass das System in den nächsten Tagen läuft“, sagt Naumann.
Agrarbetrieb Groß Grenz
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Mit seiner Schweinehaltung hat der Betrieb zuletzt gutes Geld verdient. Jetzt sind die Preise auf 1,82 €/kg Schlachtgewicht gefallen. „Damit können wir noch leben“, sagt Naumann. Immer beunruhigender werden aber die Meldungen über die Afrikanische Schweinepest. „Die Seuche rückt immer näher“, so Naumann besorgt. Der Betrieb hat alle erdenklichen Schutz- und Versicherungsmaßnahmen ergriffen. Dennoch bleiben Fragen offen. „Dürfen gesunde Schweine aus Mecklenburg-Vorpommern zum Schlachthof nach Weißenfels durch ASP-gesperrtes Gebiet transportiert werden?“ Wie sieht es mit Entschädigungsleistungen aus, wenn Verluste eintreten, der Betrieb aber nicht im gesperrten Gebiet liegt?“, fragt Naumann.
Unterdessen läuft im Betrieb das alljährliche Winterreparaturprogramm. Weidezäune werden kontrolliert und repariert. Fachmonteure vom regionalen Land- maschinenhändler haben die Technik gecheckt und Reparaturlisten geschrieben. „Wir haben geschaut, was wir allein machen können. Das wird jetzt abgearbeitet“, so Naumann.
In den kommenden Tagen soll die erste Gülle ausgebracht werden. „Dank des neuen Güllebehälters mit 5.000 m3 Lagerkapazität ist die Situation entspannter als in den Jahren zuvor. „Die Entscheidung, zu investieren, war uns nicht leicht gefallen. Sie war aber richtig“, sagt Kathrin Naumann.