Spendenansturm für die Ukraine
„Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend, wir erleben einen regelrechten Spendenansturm“, berichtet uns Anica Schauer vom Syringhof im brandenburgischen Zauchwitz. Kleidung, Schuhe, Hygieneartikel, Spielzeug, Decken – schnell füllt sich die riesige Lagerhalle, die der Spargelhof für diese Spendenaktion zur Verfügung gestellt hat.
„Jeder tut was Gutes und entflieht so auch der Ohnmacht, die dieser Krieg in uns allen entfacht hat“, erzählt Anica Schauer, während sie die Spenden gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen, die für die Hilfsaktion freigestellt worden sind, sowie freiwilligen Helferinnen und Helfern sortiert, in Kisten verpackt und stapelt.
Mit dabei ist zum Beispiel André Richter aus dem benachbarten Körzin. „Da gab es kein langes Überlegen. Los geht es, und es wird mit angepackt.“
Dorfgemeinschaftshaus für ukrainische Flüchtlinge
Sabrina Gutsch von der Gaststätte „Bimie‘s Linde“ aus Schlalach hat ihren Transporter vollgeladen mit Kleidung, Windeln, Kuscheltieren. Thomas Bernhardt aus Michendorf bringt dringend benötigte Schlafsäcke und Verbandsmaterial vorbei und Nebenerwerbslandwirtin Simone Schulze aus Salzbrunn Matratzen. Sie berichtet zugleich, dass in ihrem Ort das Dorfgemeinschaftshaus für ukrainische Flüchtlinge hergerichtet wird.
Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist so groß, dass sich vor der Spendenannahme auf dem Spargelhof sogar lange Schlangen bilden. Andere Höfe haben sich der Spendenaktion angeschlossen. Thomas Syring, Chef des Spargelhofes, zeigt sich tief berührt von der großen Anteilnahme. Die Spenden wurden am 5. März in vier Transporter verladen, und am nächsten Tag, vier Uhr, hatte sich der Konvoi vom Spargelhof auf den Weg ins polnische Przemysil und Medyka nahe der ukrainischen Grenze aufgemacht.
„Wir sind dort auch in engem Kontakt und Absprachen mit polnischen Erntehelfern, die sich in der Freiwilligen Feuerwehr engagieren und genau wissen, was wo gebraucht wird“, sagt uns Thomas Syring. So werden Hilfsgüter u. a. in Turnhallen für geflüchtete Menschen gebraucht oder aber weiter in die Ukraine transportiert. Inzwischen wurden die Spenden in Polen gemeinsam mit Feuerwehr, Armee und Rotem Kreuz ausgeladen und auf dem Rückweg Geflüchtete mit nach Deutschland gebracht.
vorbereitungen auf spargelsaison
Doch damit ist die Hilfsaktion nicht beendet. So waren Freiwillige vom Verein „Beelitz hilft“ am Wochenende im Berliner Hauptbahnhof, um dort ankommenden Flüchtlingen ihre Hilfe anzubieten. Um die Unterstützung zu koordinieren und flüchtende Familien unterzubringen, wurde kurzerhand das Dorfgemeinschaftshaus in Zauchwitz zum Büro.
Auf dem Syringhof gehen die Vorbereitungen für die bevorstehende Spargelsaison, die für die Hilfsaktion unterbrochen worden waren, jetzt weiter. Thomas Syring rechnet mit einem Erntestart Ende März.
KONTAKTADRESSEN
„Landwirtschaft hilft“ – Wie wir Menschen in der Ukraine unterstützen können
Das Forum Moderne Landwirtschaft hat speziell für landwirtschaftliche Betriebe, die helfen wollen, eine Übersicht erstellt. Sie zeigt, wo in der Ukraine dringend Unterstützung benötigt wird und wie diese geleistet werden kann.
Wer Unterkünfte in Deutschland anbieten möchte, nutzt dafür am besten die Webseite von Elinor: elinor.network/gastfreundschaft-ukraine
Derzeit sind Geld- besser als Sachspenden, da damit gezielt beschafft werden kann, was gebraucht wird. Vertrauenswürdige Hilfsorganisationen sind u. a.:
– Deutsches Rotes Kreuz, IBAN: DE 63 3702 0500 0005 0233 07, Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine;
– Mission Lifeline, Spende auf: mission-lifeline.de/ukraine.
Mehr Infos: Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (www.dzi.de)
Landwirte helfen in Not geratenen Ukrainern
Felix und Stephanie Kremerskothen sowie Rüdiger und Kerstin Wessel organisieren in Dumsevitz auf Rügen einen Hilfskonvoi mit 28 Fahrzeugen. mehr