AgraNova-Preis: Schub für neue Ideen
Zur Unterstützung des Innovationsprozesses in der Landwirtschaft wurde im Jahr 2014 als Eler-Förderinstrument die „Europäische Innovationspartnerschaft für Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“, abgekürzt EIP-Agri, eingeführt. Die Umsetzung von EIP-Agri erfolgt über die Bundesländer.
In Thüringen wurde die Fördermöglichkeit zur Durchführung von Innovationsprojekten kontinuierlich und mit vielseitigen Themen angenommen. Zum aktuellen Stand konnten 43 EIP-Projekte mit einer Zuwendung von insgesamt 8 Mio. Euro bewilligt werden. Im Jahr 2022 werden weitere Innovationsprojekte starten. Im Durchschnitt waren sechs Kooperationspartner pro Projekt beteiligt.
Voraussetzung für eine Förderung ist die Teilnahme mindestens eines Landwirtschaftsbetriebes, denn im Zentrum der Zusammenarbeit sollen die Anliegen und Erfahrungen der landwirtschaftlichen Praxis stehen.
AgraNova-Preis: Praxis im Mittelpunkt
Die innovativen und praxisbezogenen Ideen beziehen sich etwa auf alternative Haltungskonzepte und eine effektive Gesundheitsüberwachung in der Nutztierhaltung, nachhaltige Verfahren im Pflanzenbau, an die Praxis angepasste und moderne Techniken, Produktentwicklungen sowie den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten.
EIP-Agri-Projekte können in Thüringen im Rahmen der Teilmaßnahme A der Richtlinie „Förderung der Zusammenarbeit in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft“ beantragt werden. Zuständig für deren Umsetzung ist die Thüringer Aufbaubank (TAB). Unterstützung bei der Projektplanung und während der Projektdurchführung erhalten Antragsteller beim Landesamt für Landwirtschaft (TLLLR). Hier ist im Auftrag des Ministeriums für EIP-Agri-Projekte die Thüringer Innovationsdienstleisterin angesiedelt (Kontakt-E-Mail: julia.bader@tlllr.thueringen.de).
Die Projektabschlussberichte werden auf der Internetseite des TLLLR sowie in der EIP-Projekt-Datenbank der Deutschen Vernetzungsstelle Ländlicher Räume (DVS) veröffentlicht. Auch europaweit können über das EIP-Agri-Netzwerk Kontakte geknüpft werden.
10.000 Euro Preisgeld für innovative Projekte
Im Jahr 2023 wird es letztmalig möglich sein, einen Förderantrag unter den derzeit geltenden Konditionen stellen zu können. Allerdings kann aufgrund des Auslaufens der jetzigen Eler-Förderphase nicht mehr der maximale Projektzeitraum von drei Jahren in Anspruch genommen werden. Auch in der neuen Eler-Förderphase wird die Förderung von innovativen Projekten fortgesetzt. Sie soll grundsätzlich auf der aktuellen Richtlinie und den gesammelten Erfahrungen basieren.
Die Entwicklung, Verbreitung und Einführung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen ist mit viel Aufwand und Risiken verbunden. Verschiedene Faktoren haben, als treibende und hindernde Kräfte, Einfluss auf eine erfolgreiche Etablierung der Innovation. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die in vielen Fällen nur über begrenzte Ressourcen verfügen, stellen Innovationsprozesse bis zur Marktreife eine besondere Herausforderung dar.
Mit der Auslobung des AgraNova-Preises soll die Innovationsbereitschaft Thüringer Unternehmen in den Bereichen Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro gewürdigt werden. Der Preis soll gleichzeitig Unternehmen animieren, weiter innovativ zu bleiben bzw. sich neu damit auseinanderzusetzen.
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Bis zum 15. Mai für den AgraNova-Preis bewerben
Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen, Institutionen, Organisationen und Verbände aus der Thüringer Land,- Forst- und Ernährungswirtschaft sowie Forschungseinrichtungen, Hochschulen oder Kooperationen mit Sitz in Thüringen. Die Innovation muss sich deutlich von bereits vorhandenen Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen unterscheiden und sich zum Zeitpunkt der Bewerbung in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich am Markt etabliert haben bzw. vor einer Markteinführung innerhalb der nächsten sechs Monate stehen. Bis zum 15. Mai können Bewerbungen online unter www.agranova.de eingereicht werden. Die Preisverleihung soll auf den Grünen Tagen Thüringen im September stattfinden. red/TLLLR