Kleinste Kartoffelernte seit 30 Jahren in Thüringen
In dieser Saison haben die Kartoffelanbauer im Land die geringste Ernte der vergangenen 30 Jahre eingefahren. Den Agrarstatistikern zufolge ernteten heimische Landwirte im Durchschnitt 27 t/ha.
Ähnlich niedrige Erträge wurden im Trockenjahr 2003 (29 t/ha) und im Jahr 2013 (30 t/ha) registriert. Aber auch in den beiden Dürrejahren 2018 und 2019 kamen im Mittel nur knapp über 30 t/ha vom Feld. Das diesjährige Ergebnis fällt gegenüber 2021 um ein Drittel (-13 t/ha bzw. -33 %) geringer aus.
Im Vorjahr wurde mit knapp über 40 t/ha ein ansehnliches Ergebnis erzielt. Das langjährige Mittel der Jahre 2016/2021 wird in diesem Jahr um rund 10 t/ha bzw. 27 % unterschritten. Die Gesamterntemenge 2022 beläuft sich danach auf rund 34.000 t. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang der Erntemenge um knapp die Hälfte (-29.900 t bzw. -47 %).
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Herausfordernde Saison für Kartoffelanbauer keine Ausnahme
Verantwortlich für diesen deutlichen Rückgang ist neben dem geringen Ertrag die Reduktion der ohnehin kleinen Anbaufläche. In diesem Frühjahr wurden auf gerade noch 1.250 ha Kartoffeln gelegt, im Vorjahresvergleich ein Minus von rund 300 ha bzw. 21 %. Eingeschlossen in den Anbauumfang sind Pflanzkartoffeln, die auf 286 ha, davon fast 30 % Ökoware, vermehrt wurden.
Der Erzeugnisverband Thüringer Qualitätskartoffeln (Thükav) sprach von einer herausfordernden Saison, was für Kartoffelanbauer keine Ausnahme, sondern die Regel sei.
Der Geschäftsführer des Anbauverbandes, Dietmar Barthel, wollte den statistischen Daten zur Kartoffelernte 2022 nicht zu große Bedeutung beimessen. Zweifellos hinterließ die Trockenheit ihre Spuren. Die professionellen Anbauer, zumal jene, die beregnen können, hätten den Umständen entsprechend keine ganz schlechte Ernte eingebracht. Er wies darauf hin, dass Pflanzkartoffeln ohnehin mit geringeren Erträgen geborgen werden.
Kartoffelernte 2022: Geminderte Lagerfähigkeit durch Trockenheit
Der Rückgang der Anbaufläche geht nach Einschätzung Barthels auf kleinere Erzeuger zurück, die Kartoffeln nebenher kultivieren und ihre Flächen beschnitten oder den Anbau aufgegeben hätten. Absehbar sei, dass die aufgrund der Trockenheit frühzeitig gealterten Knollen eine geminderte Lagerfähigkeit aufwiesen. Ob und wie sich das im Handel widerspiegele bleibe ebenso abzuwarten wie die weitere Entwicklung der derzeit hohen Preise und damit verbunden auch der Export.
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