Aufnahme mit der Wärmebildkamera. Optimales Klima in Ställen ist Voraussetzung für beste Leistungen der Schweine und gute Arbeitsbedingungen für das Personal. Hitze nimmt nicht nur die Luft zum Atmen, sondern verursacht lüftungsbedingte Krankheiten oder Verhaltensanomalien wie Schwanz- und Ohrenbeißen. (c) Miriam Lechner

Stallbau Schwein: Der klimaangepasste Stall

Trotz einer spezifisch reagierenden Lüftungstechnik kommt es in den Sommermonaten teilweise zu erhöhten Temperaturen, die den Komfortbereich von Schweinen überschreiten.

Von Bernhard Feller

Hohe Außentemperaturen sind für die Klimagestaltung in Ställen eine Herausforderung. Dies gilt auch, wenn die Temperaturverläufe in Ställen den Bedürfnissen der Tiere unter Einbeziehung der Außentemperatur ständig angepasst werden. Der Gesetzgeber fordert daher Vorrichtungen, um die Wärmebelastung für Schweine bei hohen Stalllufttemperaturen zu vermindern.

Schweine werden entsprechend ihrer Nutzung oder ihres Gewichtes durch erhöhte Temperaturen unterschiedlich stark beeinträchtigt. So können leichtere Tiere hohe Temperaturen besser ertragen als schwere Tiere. Das liegt in den unterschiedlichen Temperaturansprüchen von Tieren in den einzelnen Gewichtsabschnitten.

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Stallbau Schwein: Wie abkühlen? Schwitzen wie ein Sch…

Im Jahresverlauf nimmt die Belastung mit zu hohen Temperaturen zwar nur einen relativ kurzen Zeitraum ein, aber diese Phasen werden zunehmend länger und können an einzelnen Tagen kritisch werden. Es ist zu unterscheiden, ob die Tiere bezogen auf ihr Gewicht nach Erhaltungsbedarf oder stark darüber hinaus „auf Leistung“ – tägliche Mastzunahme oder hohe Milchleistung bei Sauen – gefüttert werden.

Denn ein hoher Stoffwechsel beansprucht das Tier bei hohen Temperaturen zusätzlich. Kleinere Schweine bis zu 30 kg werden bei Betrachtung der Optimaltemperaturen auch bei Überschreitung von 30 °C kaum belastet. Tiere zwischen 50–120 kg werden ab 26 °C nicht mehr im Optimalbereich gehalten. Temperaturbedingte Belastungen äußern sich in:

  • erhöhter Atemfrequenz,
  • erhöhtem Wasserbedarf,
  • Abnahme der Futteraufnahme,
  • verringerten Mastleistungen,
  • Kreislaufproblemen,
  • geringeren Konzeptionsraten,
  • vermehrten Verlustraten.

Extreme Werte können bei Schweinen über 80 kg und säugenden Sauen Kreislaufversagen verursachen. Die natürliche Reaktion der Tiere ist der Versuch, einen hohen Temperaturabfluss zu erreichen. Dazu zählt das ausgestreckte seitliche Abliegen in der Bucht möglichst auf Wärme ableitendem Material. Der dem Einzeltier zur Verfügung stehende Platzspielt eine große Rolle. Besteht die Möglichkeit zum Suhlen, wird die Hautoberfläche befeuchtet und über die entstehende Verdunstung tritt zusätzliche Kühlung ein.

Bei hohen Temperaturen können sich Schweine nahezu ausschließlich über die Verdunstung von Wasser – über die Atmung – entwärmen. Da Schweine außer auf der Rüsselscheibe über keine Schweißdrüsen verfügen, ist eine Abkühlung über die Produktion von Schweiß nicht möglich.

Wasser-Luft-Wärmetauscher
Wasser-Luft-Wärmetauscher – mit dem richtigen Zu-/Abluftsystem und Wartung/Pflege lassen sich Probleme bei der Stalllüftung vermeiden. (c) Manfred Weber

Kühlungssysteme und …

Abhilfe bei zu hohen Temperaturen können Kühlungseinrichtungen im Stall oder in der Zuluft schaffen. Verbreitet sind Systeme, die über Erdwärmetauscher die Zuluft konditionieren oder als Sprühsysteme Wasser vernebeln und die Effekte der Verdunstungskühlung nutzen. Doch bevor technische Maßnahmen eingesetzt werden, gilt es, alle baulichen Möglichkeiten zu nutzen: …

Das erwartet Sie weiter in diesem Artikel der Ausgabe 28/2023 Seite 36-38:

  • Direkte und Indirekte Kühlung
  • Kühlungssysteme und die Umsetzung: Direkte Verneblung, Einweichanlagen
  • Wasseraufbereitung für Mittel- und Hochdruckanlagen
  • Kühlung durch Luftanfeuchtung
  • Erdwärmetauscher
Ausgabe 28/23
Bauernzeitung Ausgabe 28/2023

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