Rosenkrankheiten erkennen und behandeln
Rosenblüten in Hülle und Fülle – in diesem Sommer verwöhnt uns die Königin der Blumen mit einer immensen Pracht. Doch leider können kranke Blätter die Schönheit der duftenden Dame schmälern. Rosenkrankheiten wie Rosenrost, Sternrußtau und echtem Mehltau entgegnen.
Ein Garten ohne Rosen – unvorstellbar! Den ganzen Sommer über erfreuen sie uns mit ihrer Blütenpracht, ihren Farben und ihren Düften. Doch leider können die Blätter der Blumenkönigin auch von Krankheiten befallen werden. Wie entstehen sie, was schafft Abhilfe?
Antworten gibt Diplomgärtner Dr. Klaus Margraf in seinem aktuellen Ratgeber „Prächtige Blütensträucher – Schäden und Krankheiten erkennen und behandeln“.
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Rosenkrankheiten erkennen und behandeln: Sporenlager bei Rosenrost
Sind die Rosen vom Rosenrost (Phragmidium mucronatum und Phragmidium tuberculatum) befallen, bilden sich durch pilzliche Erreger auf den Blättern gelbliche bis rötliche, nur stecknadelkopfgroße Flecke, unter den Blättern gelbliche bis orangefarbene pustelförmige Sommersporenlager.
Im Herbst erscheinen dann kaffeebraune Wintersporenlager. Bei starkem Befall vergilben die Blätter völlig und fallen vorzeitig ab. Wer genau beobachtet, kann bereits im Frühjahr vereinzelte orangerote schwielenartige Sporenlager an Zweigen, Trieben und Blattstielen feststellen. Befördert wird die Krankheit durch nicht zusagende Bodenverhältnisse, unzureichende Kaliversorgung oder Überdüngung mit Stickstoff. Mit einem epidemischen Auftreten ist in nassen Jahren, an feuchten Standorten und unter Witterungsbedingungen mit wiederholtem Tauniederschlag in der Nacht zu rechnen.
Mit einer guten Pflege müssen die Widerstandskraft der Pflanzen gestärkt und die krankheitsbegünstigenden Bedingungen wie fehlerhafte Ernährung, feuchte Standorte oder zu geringe Pflanzabstände vermieden werden. Befalle Triebe sollten bereits vor dem Knospenaustrieb weggeschnitten, krankes Falllaub entfernt werden. Mehrmalige Behandlungen mit zugelassenen Rostfungiziden sind dennoch unerlässlich. Bei Neupflanzungen sind widerstandsfähige Sorten zu bevorzugen.
Kahle Büsche bei Sternrußtau
Vom Frühsommer bis Herbst treten auf den Blättern der Rosen anfangs vereinzelte schwärzliche Flecken auf, die oft rundlich sind und manchmal einen strahlig ausgefransten Rand haben. Mit zunehmender Ausbreitung des Erregers fließen die Flecken ineinander und nehmen eine unregelmäßige Gestalt an. Die Blätter vergilben schließlich und fallen ab. Dadurch sind betroffene Rosenbüsche für einige Zeit völlig kahl.
Sie treiben zwar wieder erneut aus, doch kann dieser Neutrieb bald wieder die gleichen Symptome zeigen. Ursache ist der Sternrußtau (Marssonina [Diplocarpon] rosae). Der pilzliche Erreger besiedelt gelegentlich auch Jungtriebe und Blüten, wo sich ebenfalls dunkle Flecken bilden. Die Rosenstöcke verlieren durch diese Krankheit nicht nur ihre Schönheit, sie werden auch längerfristig in ihrer Vitalität beeinträchtigt.
Die Bekämpfung der Krankheit ist schwierig und verlangt viel Geduld. Wichtig sind vorbeugende und gezielte Maßnahmen. So ist beim Gießen darauf zu achten, dass die Blätter möglichst nicht benetzt werden. Zumindest müssen die Rosen so zeitig bewässert werden, dass die Pflanzen bis zum Abend wieder abgetrocknet sind.
Als allgemeine Faustregel gilt, dass Blätter, die nach 18 Uhr noch nass sind, erst am folgenden Morgen wieder abtrocknen. Das gibt den Pilzsporen ausreichend Zeit, um auskeimen und die Pflanzen infizieren zu können. Es ist also ratsam, Rosen vorsichtig von unten zu bewässern. Wenn man das kranke abgefallene Laub zwischen den Pflanzen regelmäßig entfernt, befallene Triebe zurückschneidet und diese Infektionsquellen vernichtet, sind die Ausbreitungsmöglichkeiten der Krankheit stark eingeschränkt. Diese Maßnahmen machen aber gezielte Behandlungen mit zugelassenen Fungiziden nicht überflüssig.
Buchtipp: Prächtige Blütensträucher
Im Ratgeber „Prächtige Blütensträucher – Schäden und Krankheiten erkennen und behandeln“ konzentriert sich Diplom-Gärtner Dr. Klaus Margraf, langjähriger Autor der Bauernzeitung, neben Blattkrankheiten der Rose auch auf viele andere Blütensträucher von der Alpenrose über den Goldregen bis hin zur Johannisbeere.
Ausführlich beschreibt er rund 120 Schadbilder von Gehölzarten, rund 170 Fotos erleichtern die Diagnose vor Ort.
- Erschienen ist der Ratgeber im Verlag „Quelle & Meyer“, 140 Seiten; ISBN 978-3-494-01942-0; 19,95 €
Echter Mehltau bei Temperaturanstieg
Zeigt sich auf Blättern, an Blütenkelchen und Trieben ein weißlicher, mehlartiger Belag, handelt es sich um den Echten Mehltau (Sphaerotheca pannosa var. rosae). Bei starkem Auftreten werden die Blätter missfarben, verkrüppeln und vertrocknen. Der pilzliche Erreger infiziert vor allem junge Pflanzenteile. Stickstoffüberdüngung und Temperaturschwankungen, vor allem bei einem zeitweisen Anstieg über 24 ºC, fördern die Krankheit.
Höhere Temperaturen unterstützen die Sporenbildung, und der Tauniederschlag als Folge von Temperaturschwankungen begünstigt dann die Sporenkeimung. Deshalb werden die Echten Mehltaupilze manchmal auch als sogenannte Schönwetterpilze bezeichnet. Milde Winter bieten für das Überleben des pilzlichen Erregers günstige Voraussetzungen.
Die Krankheit ist nur durch einen Komplex von Maßnahmen zu bekämpfen. Vorbeugend wirken eine ausgeglichene Pflanzenernährung, regelmäßiges Ausschneiden befallener Pflanzenteile und gezielte mehrmalige Behandlungen mit zugelassenen Fungiziden. Bei Neupflanzungen sollten auch hier widerstandsfähige Sorten bevorzugt werden. (red)
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