Bauern-Protest: Was junge Landfrauen von Özdemir fordern
Beim Neujahrsempfang des Deutschen Bauernverbandes sind an diesem Freitag auf der Grünen Woche in Berlin junge Landfrauen auf Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) getroffen. Es ging um den Bauern-Protest. Das Gespräch hat Ralf Stephan von der Bauernzeitung moderiert.
Die Grüne Woche bietet viele Möglichkeiten zur Begegnung. Beim Neujahrsempfang des Deutschen Bauernverbandes sind am Freitag (19.1.) junge Landwirtinnen mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zusammengetroffen. Sie haben dabei klare Forderungen formuliert.
Bauern-Protest: Junge Landfrauen wissen, was sie wollen
Regina Böckenhoff (41) aus Dorsten-Lembeck (Westfalen-Lippe) bewirtschaftet mit ihrem Mann einen Betrieb mit Schweinehaltung, Mutterkühen und Ackerbau. Sie haben vier Kinder. Sie betont, dass sie froh ist, dass die Proteste bisher friedlich verlaufen sind. Die junge Landfrau wünscht sich von der Politik, den Mut Zielkonflikte zu benennen. Sie sagt: „Wir können Klimaschutz machen – aber wir brauchen auch Pflanzenschutzmittel“. Sie fordert eine offene Kommunikation zwischen Politik und Landwirten.
Junge Landfrau fordert Abbau der Bürokratie
Sie ist noch keine 30 aber schon Partnerin auf dem elterlichen Hof mit Ackerbau, Biogas und einem Hektar Aroniabeeren in Lüdersen bei Springe, südlich von Hannover: Charlotte Schumacher wünscht sich als junge Landfrau viel mehr Unterstützung und den Abbau bürokratischer Hürden. Nur so könnten zukunftsträchtige Investitionen getätigt werden.
Bauern-Protest: Özdemir will „die Kuh vom Eis holen“
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hört den jungen Landfrauen aufmerksam zu. Er gibt zu, dass die Gespräche zurzeit schwierig sind. „Wir müssen die Kuh vom Eis holen“, sagt er und hofft, dass auch die Jungen in den Diskussionsprozess einbezogen werden. Dazu müssten alle ihren Beitrag leisten, sagt Özdemir.
Bauern-Protest: Konkrete und schnelle Ergebnisse gefordert
Starker Beifall brandet auf, als DBV-Vizepräsidentin Susanne Schulze Bockeloh, Landwirtin mit Schwerpunkt Ackerbau in Münster-Mauritz, fordert, dass es jetzt schnelle Ergebnisse gibt und keine langen Gesprächskreise. „Wir haben zu Hause genug Arbeit und brauchen deshalb konkrete Ergebnisse“, sagt sie.
Gastgeber Bauernpräsident Joachim Rukwied äußerte sich begeistert von den jungen Landfrauen. Die Diskussion habe gezeigt, wie geerdet die junge Generation sei. „Die wissen, was sie wollen, haben Ideen und wollen etwas nach vorne bringen“, sagte er.
Ralf Stephan von der Bauernzeitung, der das Gespräch moderiert, nimmt Bezug auf den Entschließungsantrag der Fraktionen im Bundestag. Er konfrontiert den Minister damit, dass in dem Antrag 7 Fragen aber keine Antworten formuliert sind. „Viele Antworten kennen wir eigentlich“, so Ralf Stephan. „Warum kann man da nicht die Antworten hinschreiben?“, führte er fort. Die Antworten darauf blieb der Minister bei der Diskussion allerdings schuldig.
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