Traktor mit erneuerbarer Energie im Antrieb: Elektrisch oder mit Biokraftstoff?
Jeweils einen Traktor mit erneuerbarer Antriebsenergie präsentieren die vier Landtechnikhersteller Fendt, Class, John Deere und New Holland gemeinsam auf der Grünen Woche 2024 in Berlin.
Von der Redaktion der Bauernzeitung
Biokraftstoffe bzw. die Elektrifizierung von Traktoren und landwirtschaftlichen Maschinen sind laut Plattform „Erneuerbare Antriebsenergie für die Land- und Forstwirtschaft“ der erste und vor allem aktuell mengenwirksamste Schritt hin zu einer erforderlichen Diversifizierung und Dekarbonisierung der Kraftstoffversorgung in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben.
Es gibt erneuerbare Antriebsenergien, die perspektivisch das gesamte Leistungsspektrum des land- und forstwirtschaftlichen Fuhrparks abdecken könnten und kontinuierlich im Labor und auf dem Feld getestet werden.
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Traktor mit erneuerbarer Antriebsenergie: Landtechnik auf der Grünen Woche 2024
Die vier Landtechnikunternehmen, die bei der Plattform Mitglied sind, stellen sich auf der Grünen Woche 2024 gemeinsam auf, um ihre jeweiligen Lösungen zu präsentieren:
Fendt tritt mit dem elektrisch angetriebenen eVario V 100 auf, der sich mit einer Dauerleistung von 55 kW und einer Akkukapazität von 100 kWh etwa fünf Stunden im Einsatz bewähren kann. Durch die geringe Lärm- und Emissionsbelastung eignet er sich hervorragend im Stall und auf dem Hof, aufgrund seiner relativ kleinen Breite von 1,76 m bietet er sich zudem in Obst- und Weinbau an.
John Deere positioniert sich daneben mit dem 6 R 215, der aus schließlich mit Pflanzenöl betankt werden kann und dabei eine Maximalleistung von 237 PS plus 22 PS Intelligent Power Management auf den Acker bringt. Die Ölsaaten für den Kraftstoff können auf den betriebseigenen oder auf benachbarten Feldern angebaut und regional verarbeitet werden, sodass ein klimaneutraler Energieträger entsteht.
Claas stellt sich mit seinem Axion 960 Terra Trac auf, der es mit HVO-Dieselkraftstoff (hydriertes Pflanzenöl) auf bis zu 445 PS Maximalleistung schafft. Durch das Fahrerassistenzsystem Cemos können rund 12 % Kraftstoff eingespart werden. Bei der Verwendung von HVO aus Abfall- und Reststoffen können die CO2-Emissionen um 90 % reduziert werden.
New Holland zeigt auf dem Gemeinschaftsstand seinen T 6.180 Methane Power, der ausschließlich mit Biomethangas angetrieben wird. Mit einem Tankvolumen von 450 l und einem maximalen Drehmoment von 740 Nm verzeichnet der Schlepper einen um 70 % reduzierten Stickstoffoxid-Ausstoß und emittiert 99 % weniger Partikel als Motoren der Abgasstufe 5. Besonders für Betriebe, die selbst über eine Biogasanlage verfügen oder in der Nachbarschaft eine Tankstelle haben, demnach eine zukunftsfähige Lösung.
Vom Verbund zur Plattform
Seit Mai 2016 setzen sich Verbände, Unternehmen und Institutionen aus den Bereichen Landwirtschaft, Landtechnik und Biokraftstoffe gemeinsam in der Branchenplattform „Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft“ für die Erforschung und neutrale Informationsvermittlung zum Thema erneuerbare Antriebsenergien ein. Die technologischen Entwicklungen und der Beitritt weiterer Unternehmen wurden zum Anlass genommen, den Verbund vor einem Jahr zur Plattform „Erneuerbare Antriebsenergie für die Land- und Forstwirtschaft“ zu erweitern und umzubenennen.
Video: Grüner Wasserstoff – Sven Herrmann, Wasserstoffregion Uckermark-Barnim
Sven Herrmann gibt im Video einen Einblick zum Thema Wasserstoff als Kraftstoff der Zukunft für landwirtschaftliche Betriebe. Am 15. Dezember 2022 sprach er darüber im Praxis-Talk.
Alle Praxis-Talks sind in zwei Pakten mit jeweils 4 Talks bei der Landakademie erhältlich: https://www.landakademie.de/praxis-talk/
Alle Learnings und Erkenntnisse von Praxis-Talk #11 sind in der App der Bauernzeitung erhältlich.
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