Ein Brandanschlag in Oelsnitz/Erzgebirge verursachte einen hohen Schaden. © IMAGO / Andre März

Brand in Oelsnitz: Ein Schriftzug legt einen Verdacht nahe

Die Brand-Nacht von Oelsnitz bewegt die Landwirte in Sachsen. War es ein gezielter Anschlag oder Hetze und Polemik? Auf dem Gelände wurde ein an eine Scheunenwand gesprühter Schriftzug entdeckt: „Schluss mit Blockade sonst brennt alles“. Eine hoher Schaden ist entstanden, ein Spendenaufruf wurde gestartet.

Von Karsten Bär

Ein Brand auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Nacht zu Montag (12.2.) in Oelsnitz/Erzgebirge bewegt Landwirte nicht nur in Sachsen. Weil der Verdacht eines gezielten Anschlags im Raum steht, zeigten sich viele bestürzt von dem Vorfall. In einem Statement von Land schafft Verbindung (LsV) Sachsen war von „Hetze und Polemik“ die Rede, die zu diesem Vorfall geführt hätten.

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Brand in Oelsnitz: Lkw, Traktor, Landmaschine und Pkw in Flammen

Laut Polizei-Angaben standen in der Nacht auf dem landwirtschaftlichen Betriebsgelände in der Kleinstadt zwischen Chemnitz und Zwickau ein Lkw samt Hänger, ein Traktor, eine nicht näher bezeichnete Landmaschine und ein Pkw in Flammen. Die Feuerwehr löschte die Fahrzeugbrände.

Feuerwehr Oelsnitz vor Ort
Die Feuerwehr Oelsnitz leitete sofort die Brandbekämpfung ein. © IMAGO / Andre März

Auf dem Gelände wurde zudem ein an eine Scheunen-Wand gesprühter Schriftzug entdeckt: „Schluss mit Blockade sonst brennt alles“ (sic!). Die Polizei schließt daher einen Zusammenhang mit der Teilnahme des betroffenen Landwirts an den Bauernprotesten nicht aus.

Brandanschlag in Oelsnitz/Erzgebirge
Brandanschlag in Oelsnitz/Erzgebirge mit hohem Schaden. © IMAGO / Andre März

Landwirt an Protesten beteilgt

Der Landwirt, der Medienberichten zufolge 200 Hektar Fläche bewirtschaftet und landwirtschaftliche Dienstleistungen anbietet, soll sich von Anfang an bei den Bauern-Protesten engagiert haben. Unter anderem beteiligte er sich an den Autobahn-Blockaden der letzten Wochen. Mitglied im Bauernverband ist er nicht, ebenso kein offizielles Mitglied im LsV Sachsen e. V. Mit einem Video-Statement von Marc Bernhardt, der auch im Vorstand von LsV Deutschland ist, hat sich LsV dennoch zu dem Vorfall geäußert. „Das ist das Ergebnis der vielen Hetze, der vielen Polemik der vergangenen Tage und Wochen“, mutmaßte Bernhardt in dem Statement zum Hintergrund des Brandes. Es würden gezielt Ängste geschürt.

Proteste als rechtsextrem eingestuft

Als Beispiele nannte er Äußerungen der Göttinger Agrar-Soziologin Janna Luisa Pieper, die der NDR interviewt hatte. Sie hatte erklärt, dass in Teilen der protestierenden Bauernschaft „rechtspopulistische bis rechtsextreme“ Positionen vertreten würden. Bernhardt kritisierte darüber hinaus die Bundesregierung und beklagte, Menschen würden in „Gruppierungen“ eingeordnet und Proteste als rechts eingestuft, „um die Meinungsfreiheit einzuschränken.“ Es dürfe nicht sein, dass Menschen, die demonstrieren, um ihre Existenz fürchten müssen.

Das Recht auf politische Meinungsäußerung sieht auch der sächsische CDU-Landtagsabgeordnete Georg-Ludwig von Breitenbuch bedroht. „Sollte sich bestätigen, dass die Brandstiftung auf einem Hof im Erzgebirge politisch motiviert war, verurteilen wir das aufs Schärfste. Gewalt ist nie ein Mittel der politischen Auseinandersetzung“, sagte er.

Brand in Oelsnitz : Spendenaufruf

Die Hintergründe der Tat sind indes noch nicht bekannt. Man ermittele in alle Richtungen, heißt es von der Polizei, die eventuelle Zeugen aufruft, sich zu melden.
Freunde des betroffenen Landwirts haben einen Spendenaufruf gestartet, der viel Resonanz fand. Bis Donnerstag, den 15.2. (13 Uhr) waren knapp 84.466 Euro zusammengekommen.

Hier geht es zum >>>Spendenaufruf<<<

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