Ökodorf Brodowin übernimmt Oderberg eG
Die Ökodorf Brodowin GmbH & Co. KG und die BioBoden Genossenschaft eG führen gemeinsam die Agrargenossenschaft Oderberg eG fort. Zukünftig werden die 860 Hektar der Oderberg eG von Ökodorf Brodowin bewirtschaftet.
„Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam diesen großen Schritt für Ökodorf Brodowin geschafft haben“, freut sich der Brodowiner Geschäftsführer Ludolf von Maltzan. „Unser Dank gilt dabei dem Vorstand und den Mitgliedern der Oderberg eG, die durch ihre Zustimmung und gute Zusammenarbeit den Weg für eine bio-dynamische Bewirtschaftung der Oderberg eG frei gemacht haben.“
Durch die Übernahme der insgesamt rund 860 ha (davon 180 Hektar Eigenland) kann Brodowin seine bewirtschaftete Fläche um rund ein Drittel vergrößern. Die Angestellten der Oderberg eG behalten ihre Arbeitsplätze. Ludolf von Maltzan wird als geschäftsführender Vorstand die Leitung der Genossenschaft übernehmen, heißt es in einer Pressemitteilung des Ökodorfes.
Auch BioBoden-Vorstand Uwe Greff ist zufrieden: „Dass das Ökodorf Brodowin die Biolandwirtschaft durch die neuen Flächen signifikant ausbauen kann, ist eine gute Nachricht für alle, die sich in Brandenburg und Berlin ökologisch, nachhaltig und regional ernähren möchten. Dafür danke ich auch explizit den Mitgliedern der BioBoden Genossenschaft, die dies mit ermöglicht haben.“
Umstellung der Flächen beginnt in diesem Jahr
Noch in diesem Jahr wird die Umstellung der bisher konventionell bewirtschafteten Agrarflächen begonnen. Ludolf von Maltzan zu den nächsten Schritten: „Die Tage werden spürbar länger und die Frühjahrsaussaat steht bevor. Jetzt gilt es, die Felder kennenzulernen und die Saat gut in die Erde zu legen. Danach hoffen wir auf Regen, damit auch Brodowin und Oderberg gut zusammenwachsen können.“
Mit der Übernahme der Oderberger Flächen wächst wieder zusammen, was schon einmal zusammengehört hat. Denn bereits zu DDR-Zeiten wurde hier gemeinsamen unter derselben LPG gewirtschaftet. Brodowiner arbeiteten in Oderberg und Oderberger bestellten die Flächen im heutigen Ökodorf Brodowin. Die persönlichen Beziehungen bestehen bis heute fort und haben maßgeblich zur partnerschaftlichen Übernahme beigetragen.
Was bisher geschah: Ökodorf und BioBoden
Im Ökodorf Brodowin entstehen seit 1991 hochwertige Lebensmittel in Demeter-Qualität. Auf 1.650 ha wachsen Gemüse, Getreide und das Futter für die horntragenden Kühe, deren Milch in einer hofeigenen Molkerei direkt zu Trinkmilch, Butter, Käse und vielen weiteren Molkereiprodukten veredelt wird. Auch Ziegen, Legehennen und Bruderhähne werden hier, inmitten des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin gehalten. Ökodorf Brodowin engagiert sich sehr für den Erhalt der Artenvielfalt.
Der Hof setzt auf seinen Flächen über 15 verschiedene Naturschutzprojekte um und informiert als Demonstrationsbetrieb für ökologische Landwirtschaft Besucher über seine Arbeit und die Zusammenhänge zwischen Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung.
Die BioBoden Genossenschaft kämpft gegen die ungesunden Entwicklungen auf unseren Äckern. Biolandwirte habe es auf dem Bodenmarkt zusehends schwer, an Boden für ihre wichtige Arbeit zu kommen. Im internationalen Jahr des Bodens 2015 wurde deshalb die BioBoden Genossenschaft gegründet. Ihr Ziel: Als große Gemeinschaft so viel Boden wie möglich in ganz Deutschland zu sichern, dauerhaft aus dem Markt zu nehmen und einer nachhaltigen, ökologischen Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen. Jeder und jede kann über Genossenschaftsanteile ein Stück Boden sichern. Nach fünf Jahren haben sich bereits über 4.600 Menschen der BioBoden Genossenschaft angeschlossen. mil