Agrargenossenschaft Teichel: Ernte auf der Zielgeraden
Bei der Ernte der Mähdruschfrüchte befindet sich die Agrargenossenschaft Teichel auf der Zielgeraden. Am Dienstagmorgen standen noch rund 100 Hektar Weizen und 70 Hektar Sommerbraugerste auf dem Halm. Die Ergebnisse sind bislang durchwachsen.
Von Frank Hartmann
Bei der Mähdrusch-Ernte befindet sich die Agrargenossenschaft Teichel auf der Zielgeraden. Dienstagmorgen (13. August) standen noch rund 100 ha Weizen und 70 ha Sommergerste. Mit einem zusätzlichen Drescher hilft seit einigen Tagen das regionale Lohnunternehmen. Wie Ackerbauvorstand Eric Engelmann berichtet, konnte – von einer kurzen Unterbrechung am 9. August abgesehen – seit Beginn der 32. Kalenderwoche (KW) durchgedroschen werden.
„Am späten Vormittag ging es an den letzten Tagen los. Nachtmahd ist nicht möglich, weil es schon zum Sonnenuntergang anzieht.“ Seit dem Beginn der Mahd am 15. Juli fielen zusammen rund 60 mm Niederschlag. 19 Druschtage kamen bisher zusammen: „Dazu zählen aber auch Tage, an denen wir nur stundenweise dreschen konnten“, so Engelmann.
Ernte der Erbsen liefert Durchschnittswert
Wintergerste stand zu Beginn der 32. KW noch auf Teilflächen. Davor gab es eine fünftägige Unterbrechung: „Hier entschieden wir uns, aus der Wintergerste rauszufahren und zunächst die Erbsen zu bergen. Wir hatten Sorge, dass heftige Niederschläge die Erbsen zusammenbrechen lassen.“ Die Entscheidung war aus Engelmanns Sicht richtig.
Das neue Bandschneidwerk hatte zum Teil Probleme mit dem flachen Drusch. 30 dt/ha Erbsenertrag liegt im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Brachten die ersten Wintergerstenschläge noch 63 dt/ha, fiel das Ergebnis am Ende auf 59 dt/ha ab. Einige Teilflächen waren zusammengebrochen. Insgesamt sei das Ergebnis enttäuschend. Das Hektolitergewicht variiere sortenabhängig, passe aber im Großen und Ganzen.
Rapsernte ist enttäuschend
Der Raps ist geborgen. „Der Ertrag reichte von 20 bis 27 Dezitonnen pro Hektar; im Mittel kommen wir auf enttäuschende 23 Dezitonnen, was den Frostschäden geschuldet ist.“ Weil meist die Haupttriebe erfroren waren, fuße der Ertrag nahezu ausschließlich auf den Seitentrieben. Vom bisher gedroschenen Weizen konnten zwischen 50 dt/ha von einem kompletten Lagerbestand bis 79 dt/ha vom Halm geholt werden.
In der 31. Kalenderwoche war das Weizenstroh, anders als die Körner, noch nicht vollends abgereift. Dort, wo es Lager aufgrund von Schwarzbeinigkeit gab, montierte man Ährenheber ans Schneidwerk. Die Fallzahlen blieben im grünen Bereich und machten in dieser Saison keine Sorge. Ob am Ende Qualitätsweizen steht, hänge – anders als 2023 – wohl eher vom Rohproteingehalt ab, weiß Engelmann.
Agrargenossenschaft Teichel: Ernte der Braugerste steht noch bevor
Offen ist der Ausgang bei der Sommerbraugerste. „Auf dem ersten 17-Hektar-Schlag haben wir nur 46 Doppelzentner pro Hektar vom Halm geholt. Ich bin aber zuversichtlich, dass die nächsten Schläge bessere Ergebnisse liefern. Dort stehen bessere Bestände.“
Voran komme man beim Strohpressen. In den vergangenen trockenen Tagen mussten die Schwaden nicht mehr gewendet werden. Über eine ausreichende Strohmenge muss man sich keine Gedanken machen.
Saatbettbereitung mit Mist und Pflug
Die Saatbettbereitung läuft planmäßig. Nach Wintergerste pflügte man auf gut 25 ha Mist für die Rapssaat ein. Auf 50 ha arbeitete der Dienstleister bereits die Gärreste ein. Die Anbauplanung, sagt Engelmann, wird erneut maßgeblich von der Öko-Regelung 2 bestimmt – der vielfältigen Fruchtfolge mit einem Leguminosenanteil von mindestens 10 %.
So knapp wie im Vorjahr soll der Anteil von Leguminosen aber nicht mehr berechnet werden. Wegen 4 ha Linsen, die als Versuch gedacht waren, drohte die Aberkennung der Förderung. Der Widerspruch der Agrargenossenschaft war jedoch erfolgreich, weil man habe nachweisen können, dass die Linsen als Hauptfrucht gedrillt worden waren. Aufgrund der Trockenheit dominierte die Stützfrucht Sommerhafer – dies aber nur auf den ersten Kontrollblick.
Ernte von Silomais startet Anfang September
Der Mais steht gut, insbesondere der als Zweitfrucht gelegte. Mit dem Erntebeginn rechnet Engelmann für Anfang September, was ein normaler Start wäre. Vorstand Dr. Stefan Blöttner ergänzt, dass aufgrund der hohen Wildschäden im Mais durch Schwarzwild das Anlegen von Bejagungsschneisen nicht ausgeschlossen werden könne.
Am 1. August nahm im Übrigen Lehrling Matti seine Ausbildung zum Landwirt auf. Blöttner ist froh, einen motivierten Schulabgänger aus dem nahen Umfeld gewonnen zu haben. Matti kommt aus Haufeld, wo der zweite Betriebsteil samt Direktvermarktung ansässig ist.
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