Der Hütewettbewerb stellte den Auftakt des Schäfertags dar. Hunderte Interessierte verfolgten Gunther Buschmann beim Wettbewerb. (c) Frank Hartmann

Schäfertag: Leistungshüter Mario Scheffel ist Meister seines Fachs

Höhepunkt beim 31. Thüringer Schäfertag in Hohenfelden war das Leistungshüten. Mario Scheffel aus dem Kyffhäuserkreis holte den Landestitel. Thema des Branchentreffens in Thüringen war auch die Blauzungenkrankheit.

Von Frank Hartmann

Mit über 2.000 Besuchern, davon viele vom Fach, stellte der Thüringer Schäfertag am 10. August erneut seine Anziehungskraft unter Beweis. Dass am Vortag die ersten beiden Blauzungenfälle im Norden des Freistaates gemeldet wurden, bot Diskussionsstoff, überraschte erfahrene Schafhalter jedoch nicht. Dass in Thüringen der Zuschuss für das Impfen vergleichsweise mager ausfällt, sorgt für Unmut.

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Die Teilnehmer nach dem Hütewettbewerb (v. l.): Herbert Kind, Mario Scheffel, Gunther Buschmann und Klaus Beggel. (c) Frank Hartmann
Die Teilnehmer nach dem Hütewettbewerb (v. l.): Herbert Kind, Mario Scheffel, Gunther Buschmann und Klaus Beggel. (c) Frank Hartmann

Meister im Schafe-Hüten

Das Landeshüten, mit dem der Schäfertag startete, entschied Mario Scheffel aus Heygendorf für sich. Seine Hunde gaben den Ausschlag – sie zeigten die beste Leistung des Tages. Auf den Plätzen folgten Titelverteidiger Herbert Kind (Königsee), als Gasthüter Klaus Beggel aus Bad Schmiedeberg in Sachsen-Anhalt sowie Gunther Buschmann vom TLPVG Buttelstedt. Er zeigte die beste Hüteleistung des Wettbewerbs – seine Hunde allerdings erwischten keinen guten Tag.

Bernd Angelroth, der mit Jürgen Hoffmann und Ewald Kieser das Punktrichtergespann bildete, lobte die 280-köpfige Herde, mit der Herbert Kind aus Königsee anreiste.

Den Landesmeister-Titel 2024 holte sich 
(v. l.) Mario Scheffel. Es gratulieren Dr. Frank Augsten (TLLLR) und Uwe Erl, der die Geschäfte des Schafzuchtverbandes führt. (c) Frank Hartmann
Den Landesmeister-Titel 2024 holte sich Mario Scheffel (2. v. l.). Es gratulieren Sabine Lumnitz (Schafzuchtverband), Dr. Frank Augsten (TLLLR) und der Geschäftsführer des Thüringer Schafzuchtverbandes, Uwe Erl.
(c) Frank Hartmann

Zehn Schaf-Rassen bei Schau vertreten

Der Schafzuchtverband hatte mit vielen Partnern ein attraktives Rahmenprogramm im Freilichtmuseum Hohenfelden auf die Beine gestellt.

Dazu zählte etwa die Rasseschau, für die Züchter Tiere vorbereitet hatten: Maik Zitzmann (Erfurt-Egstedt), Rhönschafe; Axel Luge (Uhlstädt-Kirchhasel), Coburger Fuchsschafe; Ingo Giebner (Hirschfeld), Quessantschafe; Anja Seeger (Kölleda/Großmonra), Skudden; Christian Kästner (Kölleda/Battgendorf), Thüringer Wald Ziege; Ute Brendel (Schlöben), Pommersches Landschaf; TLPVG/TLLLR (Weimar-Schöndorf) Merinolangwollschaf; Klaus-Dieter Knoll (Jena), Schwarzköpfiges Fleischschaf; Johannes Maschke (Hörselberg-Hainich/Tüngeda), Suffolk; Sarah Fieweger (Bad Berka), Jakobsschaf.

Mit zehn verschiedenen Rassen war die Rassendemonstration eines der Highlights des Schäfertag. (c) Frank Hartmann
Mit zehn verschiedenen Rassen war die Rassendemonstration eines der Highlights des Schäfertages. (c) Frank Hartmann

Der Landschaftspflegeverband (LPV) Mittelthüringen war vertreten, der Verband Herdenschutz etwa mit Transmontano-Hirtenhunden oder Mastín Español (Spanische Mastiffs), die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) fehlte ebenso nicht wie die Landvolkbildung oder die Initiative Weidewonne. Das Projekt „Naturtextil Thüringen“, das heimische Wolle wieder in Wert setzen will, präsentierte erste Strickwaren, die unter anderem in Apolda gefertigt worden sind.

Premiere feierten 
diverse Strickwaren: Gefertigt in 
Thüringen, stammt die Wolle von heimischen Schafen. (c) Frank Hartmann
Premiere feierten diverse Strickwaren: Gefertigt in Thüringen, stammt die Wolle von heimischen Schafen. (c) Frank Hartmann

Verleihung der Facharbeiterzeugnisse an Schäfer-Lehrlinge

War zur Eröffnung des Schäfertages Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) gekommen, übergab zum Abschluss Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel (Grüne) die ersten 17 Zertifikate an „Sachkundige Schaf- und Ziegenhalter“, ein Kurs mit Pflicht- und Wahlpflichtmodulen, der 2023 ins Leben gerufen wurde und sich an Hobbyhalter wendet.

Ausgebucht, startete der zweite Kurs in der 32. Kalenderwoche. Der Tradition folgend, erhalten Schäfer-Lehrlinge in Hohenfelden stets ihre Facharbeiterzeugnisse
überreicht. In diesem Jahr war Jule Pilz, die in der BEAG Behringen gelernt hat, leider die einzige Nachwuchsschäferin.

Bevor Verbandsgeschäftsführer Uwe Erl die Veranstaltung schloss, mahnte er eindringlich den Abbau des bürokratischen Aufwandes für die Schäfereien im Land an. Zugleich warb er dafür, am 1. September bei der Landtagswahl die Stimmen abzugeben.

Viele weitere geplante Wettbewerbe in anderen Regionen den nächsten Wochen wurden aus Vorsicht vor dem Blauzungenvirus abgesagt. (c) Frank Hartmann
Viele weitere geplante Termine in anderen Regionen Deutschlands in den nächsten Wochen (fanden) finden aus Vorsicht vor dem Blauzungenvirus nicht mehr statt. (c) Frank Hartmann
Blauzungenkrankheit: Bundes- und Landeshüten abgesagt: Das Bundeshüten der Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde (AAH) vom 27.–29. September im nordhessischen Allendorf/Hardtberg (Landkreis Waldeck-Frankenberg) ist abgesagt worden. Auch in Sachsen-Anhalt findet das Landeshüten am 31. August in Hettstedt/OT Walbeck (Mansfeld-Südharz) nicht mehr statt. Abgesagt wurde zudem das Landeshüten in Mecklenburg-Vorpommern am 7. September (Kirch Baggendorf, Vorpommern-Rügen). In Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachen fielen/fallen die Meisterschaften leider auch der Blauzungenkrankheit zum Opfer. Hingegen hält der Verband in Brandenburg an seinem Landeshüten am 7. September in Reitwein im Kreis Märkisch-Oderland fest (Stand: 19. August). red
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Gnitzen übertragen das Blauzungenvirus.
Das im Blut eines infizierten Wiederkäuers zirkulierende Blauzungenvirus vermehrt sich in der Gnitze und gelangt dabei auch in ihre Speicheldrüse. Von dort kann es bei der nächsten Blutmahlzeit auf neue Wirte übertragen werden. (c) Pirbright

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