Die Medaillengewinner stellte Prof. Dr. Heinz Bernhardt, TU München und Vorsitzender der DLG-Neuheitenkommission der EuroTier 2024 vor. (c) Jeremy Deane

EuroTier 2024: Die Goldmedaillen-Gewinner im Tierbereich

Mehr Tierwohl, praktische Lösungen und Arbeitsentlastung, diese Grundsätze stehen bei der Auswahl der Medaillengewinner der DLG im Vordergrund. Bei der vorausgehenden Pressekonferenz stellte die DLG schonmal die Gold und Silber Gewinner vor.

Von Jeremy Deane

Bei der Pressekonferenz im Vorfeld der EuroTier verkündete die DLG die Gewinner der diesjährigen Medaillengewinner im Tierbereich. Auch neu dieses Jahr: Neben der EuroTier können sich Besucher auch auf der EnergyDecentral und der Inhouse Farming über Energiefragen und neuen Ernährungs- und Fütterungstrends informieren.

Inhouse Farming und Energy decentral

Über Algen, Insektenzucht, Ernährungstrends und Innovationen bei der Fütterung können sich erstmalig Besucher auf der EuroTier 2024 auch informieren. Die Messe Inhouse Farming findet genauso wie die EnergyDecentral auf dem gleichen Gelände statt und versprechen eine spannende Ergänzung zum eigentlichen Fachprogramm zu werden. Biogas und Biomethan stehen auf der EnergyDecentral im Fokus, sodass sich Tierhalter und Interessierte direkt neben den neuesten Techniken für ihren Betrieb auch noch über eine zusätzliche Verwertung der Gülle informieren können.

Die Goldmedaillen Gewinner für den Kuhstall

Die erste Goldmedaille geht an das Unternehmen Cow-Welfare mit dem Produkt „Cow-Welfare FlexAir Stall“. Die normalen Begrenzungsrohre der Liegeboxen sollen für eine zusätzliche Kühlung in den Bereichen genutzt werden, wo die Kuh am meisten Wärme produziert – also beim Fressen und Wiederkäuen. Ziel ist es auch bei hohen Außentemperaturen die Liegezeiten zu verlängern. Motoren saugen Luft an der Außenwand des Stalls an und können diese bis zu 70 m weit ohne Druckverlust in den Stall pumpen. Über ein Führung wird die Luft zu den einzelnen Liegeplätzen geführt und mittels kleiner Löcher in den Begrenzungsrohren ausgestoßen. Diese Technik ist auch mit bestehenden Ställen kombinierbar. Durch die zusätzliche Belüftung soll die Luft auch im Bereich der Liegeboxen verlässlich ausgetauscht werden. Damit gewinnt Cow-Welfare nicht nur eine Goldmedaille, sondern auch den Tierwohlpreis der DLG.

Ein Begrenzungsrohr einer Liegebox mit Löchern, sodass die Box belüftet werden kann.
Auch bestehende Boxen können mit der Belüftungstechnik von cow-welfare ausgestattet werden. (c) cow-welfare

Als zweites gewinnt ein GPT für die Kälberhaltung. Also eine KI, welche genauso wie der Namensvetter „ChatGPT“ interaktiv auf Fragen und Gespräche eingeht. Entwickelt von Förster-Technik kann die Calf GPT zum persönlichen Assistent im Stall werden. Dabei greift die KI auf Daten aus dem Internet und dem Betriebssystem zu. Mitarbeiter können die Fragen gesprochen oder textlich stellen und sich die Antwort während dem Arbeiten vorlesen lassen. Calf GPT soll die Fragen analysieren und präzise auf Grundlage der vorliegenden Daten beantworten.

Die Gewinner der Geflügel-Goldmedaillen

Milben sind in Geflügelställen immer wieder ein lästiges Problem, was schwierig in den Griff zu bekommen ist. Die Kaltplasmamilbenfalle EX, entwickelt von MIK international, in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Loeffler-Institut und der Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, verspricht dieses Problem regulieren und bekämpfen zu können. Das Prinzip ist simpel aber effektiv: Die Milben sammeln sich an einigen Stellen im Stall stärker an als an anderen. Dort stellt der Mitarbeiter die Fallen auf und diese tötet die Milben physikalisch mit Plasma ab.

Die neue automatische Impfmaschine von Agri Advanced Technologies.
Das vollautomatische Impfgerät „Vaccybot“ kann bis zu 2.800 Tiere pro Stunde impfen. (c) Agri Advanced Technologies

Und auch relevant für Geflügelhalter: der Vaccybot von agri advanced technologies. Dieser soll die Impfung und Dokumentation im Geflügelstall übernehmen. Dabei steht vor allem die Entlastung der Mitarbeiter, als auch das Tierwohl im Zentrum. Mittels einer Kamera und Algorithmen vermisst das Gerät die Tiere und trifft dadurch punktgenau die Brust. Anschließend verabreicht der Vaccybot den Impfstoff. Je nach Alter der Tiere können dabei bis zu sechs Impfungen gleichzeitig verabreicht werden. Außerdem werden die Tiere durch das Verbundsystem mit dem Grady-System gleichzeitig vermessen und direkt sortiert. So können bis zu 2.800 Tiere pro Stunde behandelt werden. Durch die Reduktion der Arbeitsschritte werden wieder Kapazitäten bei den Mitarbeitern frei und durch die immer gleiche Behandlung verspricht das Gerät auch weniger Stress beim Tier während des Vorgangs. 

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