Gigant aus Stahl: Der größte Traktor auf der ganzen Welt
Ein Traktor der Superlative wurde unlängst in Carnamah in Westaustralien enthüllt. Die Nachbildung zeigt den Chamberlain 40K, der die Landwirtschaftsgeschichte des Weizen-Gürtels maßgeblich prägte.
Von Erik Pilgermann und Frank Hartmann
Mitten in Carnamah, einem Städtchen mit 400 Einwohnern, steht jetzt der größte Traktor der Welt. Die Nachbildung des Chamberlain 40K wurde unlängst in dem Ort am Rand des westaustralischen Weizengürtels (Wheatbelt), 300 km nördlich von Perth, enthüllt.
Riesiger Traktor: Pickup kann drunter durchfahren
Mit einer Höhe von 11,5 m und einer Länge von 16 m ist die Statue groß genug, dass ein Pickup darunter hindurchfahren kann. Er ist aus einer Entfernung von zwei Kilometern zu sehen. Bob Lukins war Gründungsmitglied der WA Vintage Tractor and Machinery Association und vor fast drei Jahrzehnten der Initiator der Idee, die riesige Nachbildung zu bauen.
Chamberlain 40K kam 1949 auf den Markt
Der Chamberlain 40K, dessen Fabrik südlich von Perth stand, kam 1949 auf den Markt. Dem öffentlich-rechtlichen Sender ABC sagte Lukins, dass der Chamberlain 40K es den Landwirten ab Mitte des 20. Jahrhunderts ermöglichte, die Landwirtschaft in Westaustralien zu entwickeln. Nach zwei Weltkriegen und einer schlimmen Depression sei es die Primärproduktion gewesen, die Westaustralien den Aufschwung brachte.
Hauptkultur ist Weizen
Heute zählen 15 Millionen Hektar Ackerland, davon 9 Millionen Hektar im jährlichen Anbau, zum Wheatbelt. Neben der Hauptkultur Weizen (8–10 Mio. t/Jahr) wachsen dort auch Gerste, Raps und Hafer.
Das Big-Tractor-Committee schätzt, dass das Projekt mehr als eine Million australischer Dollar gekostet hätte, wenn nicht Tausende von Sachleistungen aus ganz Australien dafür gespendet worden wären. Staatliche Zuschüsse gab es leider keine. 600.000 australische Dollar konnten an Spenden gesammelt werden.
Big Tractor: Fünfmal so groß wie das 50-PS-Original
Der Big Tractor wurde vom Ingenieur Frank Kidman entworfen. Jede Komponente bis hin zu Schrauben und Muttern ist fünfmal so groß wie das 50-PS-Original. Das Modell wurde 2023 von einem 58-köpfigen Team des Bergbauunternehmens DIAB Engineering Stück für Stück aus 42 Tonnen Stahl in Geraldton gefertigt. 18 Lkw-Ladungen transportierten die Einzelteile rund 180 Kilometer von Geraldton nach Carnamah. Mithilfe von zwei Kränen schraubte das Team, das auch die Teile gefertigt hatte, den Koloss zusammen.
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