Milchwirtschaftsjahr 2024

Milch in Sachsen: Weniger Betriebe, mehr Leistung

Sachsen Kühe gaben 2024 bundesweit die meiste Milch. (c) Sabine Rübensaat

Sachsen bleibt Deutschlands Milch-Land. Erfahren Sie, warum sächsische Kühe so leistungsstark sind und wie die Milchproduktion im Freistaat trotz sinkender Betriebszahlen weiter wächst. Mehr Milch, bessere Qualität, gesündere Tiere – das Erfolgsrezept aus Sachsen.

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Sachsen ist und bleibt Milchland. Zu diesem Schluss kommt man beim Landeskontrollverband nach Auswertung der Milchleistungsprüfung/Prüfung der Nutztiere auf Gesundheit und Robustheit (MLP/GeRo) für das Milchwirtschaftsjahr 2024. Denn die Milcherzeuger im Freistaat liegen bei der Milchleistung 2024 nicht nur bei der Menge und – gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern – bei den Fett-Eiweiß-Kilo (FEK) bundesweit vorn. Auch der Verlust an Kühen zum Stichtag 30. September ist im Vergleich am geringsten.

Milchleistung in Sachsen stieg 2024 um 273 kg

Mit einem Zuwachs von 273 kg gegenüber dem Vorjahr stieg die durchschnittliche jährliche Milchleistung 2024 pro Kuh auf 10.727 kg an. Sächsische Milch enthält im Schnitt 3,99 % Fett und 3,47 % Eiweiß. Mit 800 FEK liegen Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern bundesweit gleichauf an der Spitze.

Sachsens Kühe werden zudem älter: Die Nutzungsdauer erhöhte sich in Fortsetzung des langjährigen Trends um einen halben Monat auf 36,5, die Gesamtleistung stieg auf 31.056 kg Milch (+850 kg).  

Der seit Jahren anhaltende Rückgang an Betrieben und Kühen hat sich auch 2024 fortgesetzt. Nur noch 486 Betriebe waren in der Milchleistungsprüfung (-18). Die Zahl der Kühe, die zum Stichtag 30. September ermittelt wurde nahm um 2.196 Tiere auf 152.523 ab. Rückgänge, die bedauerlich seien, wie MLP-Leiterin Stefanie Donner erklärt, die aber im Vergleich zu anderen Bundesländern geringer ausfallen. So liegt zum Stichtag 30. September der Betriebsrückgang mit -3,6 ebenso unter dem Bundesschnitt (-4,1 %) wie der Rückgang der Kuhzahlen (-1,4 in Sachsen gegenüber -3,3 bundesweit). Die durchschnittliche Herdengröße in Sachsen erhöhte sich um zwei Tiere auf 315.

Hohe Milchleistung 2024 wieder von guter Tiergesundheit begleitet

Bestätigt hat die MLP/GeRo einmal mehr, dass die Haltungsbedingungen sich weiter verbessern und dass gute Haltung und hohe Milchleistung kein Widerspruch sind. So erfasste im Jahr 2024 der LKV 243 neue Dauerleistungskühe, die mehr als 100.000 kg Milch gaben. Insgesamt waren im Jahr 2024 genau 518 Dauerleistungskühe in Prüfung.

Zudem sind im GeRo-Ranking, das vor allem gesundheitlich relevante Parameter der Milchkühe erfasst, unter den Top-10-Betrieben Bestände aller Größen vertreten – von 68 bis zu 1.614 Tieren.  Alle diese Betriebe haben hohe FEK-Leistungen, die über dem sächsischen Schnitt von 800 kg liegen. „Gesundheit und Robustheit sind kein Zeichen der Bestandsgröße, sondern des Managements“, betont Stefanie Donner.

Weiter gewachsen ist die Zahl der mit Roboter gemolkenen Tiere, die von 26.738 auf 30.081 Tiere im Jahr 2024 wuchs. 133 Betriebe in Sachsen melken mit Automatischen Melksystemen, das sind 27,4 % aller Betriebe und 19,7 % des Bestandes.

Neu aufgestellt worden ist das Rinderseuchenüberwachungskonzept in Sachsen, für das vorbehaltlich der Zustimmung des jeweils zuständigen Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramtes (LÜVA) Proben aus der MLP genutzt werden können. Man stehe hierfür auch zukünftig als Partner bereit, heißt es beim LKV. Für Fragen müssten sich Rinderhalter jedoch an ihr LÜVA wenden.

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