Von der LPG zum Öko-Vorbild: Mühlenhof Zepelin für Ökolandbau ausgezeichnet
2.100 Hektar Ökolandbau XXL: Der Bioland-Betrieb Mühlenhof Zepelin in Mecklenburg-Vorpommern setzt auf modernste Technik, vielfältige Fruchtfolgen und reduzierte Bodenbearbeitung. Dafür wurde er auf der Grünen Woche gleich zweimal ausgezeichnet:
Der Bioland-Betrieb Mühlenhof Zepelin in Zepelin bei Rostock ist mit dem Bundespreis Ökologischer Landbau 2025 ausgezeichnet worden. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir überreichte Betriebsleiter Benedikt Ley die begehrte Auszeichnung auf der Grünen Woche 2025 in Berlin. Der Preis, der mit 12.500 Euro je Betrieb dotiert ist, würdigt jährlich drei Bio-Betriebe für herausragende Betriebskonzepte und besondere Leistungen für den Ökolandbau und die Region. Zu den Gewinnern des Bundeswettbewerb zählen auch das Gut Frohnenbruch (Nordrhein-Westfalen) und die Hofgemeinschaft Heggelbach (Baden-Württemberg).
Bildergalerie: Preisverleihung Bundespreis Ökologischer Landbau 2025
Minister Özdemir lobt Vorbildcharakter
„Die ausgezeichneten Betriebe beeindrucken durch außergewöhnliches Engagement, großes fachliches Know-how und den Mut, individuelle Lösungen für ihren Betrieb zu entwickeln und konsequent umzusetzen. Das macht sie zum Vorbild für den Ökolandbau und die gesamte Landwirtschaft in Deutschland“, betonte Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir anlässlich der Preisverleihung.
Mühlenhof Zepelin räumt ab: Bundespreis und Auszeichnung „Bestes BIO aus MV“
Der Mühlenhof Zepelin kann sich nicht nur über den Bundespreis Ökologischer Landbau 2025 freuen. Im Rahmen der Grünen Woche wurden am 17. Januar zum dritten Mal die besten Bio-Betriebe Mecklenburg-Vorpommerns prämiert. Unter den ausgezeichneten nachhaltig wirtschaftenden Betrieben war auch der Mühlenhof Zepelin. Weitere Preisträger des Landeswettbewerbs „Bestes BIO aus MV“
waren die Genusslandschaft Rügen/Finc Foundation aus Putbus im Landkreis Vorpommern-Rügen,
und der Bio Erlebnishof Grittel aus Grittel im Landkreis Ludwigslust-Parchim.
Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) lobte alle teilnehmenden Betriebe am Wettbewerb und würdigte die Preisträger im Rahmen seiner Laudatio für deren zukunftsorientierte Arbeitsweise: „Die Gewinner des Wettbewerbes stehen mit ihren Betriebskonzepten beispielgebend für eine nachhaltige, regional orientierte, soziale und besonders innovative Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und setzen die ökologische Wirtschaftsweise modern und vorbildlich um.“
Vom LPG-Betrieb zum Öko-Vorbild: Ökolandbau im XXL-Format
Der Mühlenhof Zepelin ist aus dem Zusammenschluss dreier ehemaliger LPG-Betriebe in der Region um Tarnow, Witzin und Zepelin entstanden. Unter der Leitung von Benedikt Ley bewirtschaften 30 Mitarbeitende rund 2.100 Hektar Acker- und Grünland und halten etwa 800 Mast- und Aufzuchtfärsen. Dabei legt Ley großen Wert auf den Schutz von Boden und Klima bei gleichzeitig hohen Erträgen.
Weniger Bodenbearbeitung, mehr Vielfalt
Ein besonderer Erfolg des Mühlenhofs ist die Reduzierung der Bodenbearbeitung um 25 Prozent. Dies ist im Ökolandbau eine beachtliche Leistung, da das Pflügen traditionell eine wichtige Rolle bei der Unkrautkontrolle spielt. Das innovative Ackerbaukonzept des Betriebs basiert auf:
- Breiter Fruchtfolge: Bis zu 17 verschiedene Kulturen werden angebaut
- Untersaaten und Mischkulturen: Für eine verbesserte Bodengesundheit und Nährstoffnutzung
- Modernste Technik: Autonome Hackroboter, eigene Wetterstationen und satellitengestützte Lenksysteme optimieren die Bewirtschaftung
Geschlossene Nährstoffkreisläufe für gesunde Böden
Der Mühlenhof Zepelin setzt auf geschlossene Nährstoffkreisläufe. Wirtschaftsdünger aus der eigenen Rinder- und Schafhaltung sowie Gärreste aus der betriebseigenen Bio-Biogasanlage sorgen für eine optimale Nährstoffversorgung der Ackerflächen. In Kombination mit der reduzierten Bodenbearbeitung und der vielfältigen Anbaustruktur fördert dies den Humusaufbau und die Bodengesundheit.
Jury würdigt Pionierleistung und Nachhaltigkeit
Die Jury des Bundespreises Ökologischer Landbau lobte die Pionierleistung des Mühlenhofs, die Vorfrucht- und Synergieeffekte der verschiedenen Kulturen und Anbaumethoden im großen Maßstab so konsequent und erfolgreich zu nutzen. Der Betrieb erfülle die Anforderungen an eine zukunftsträchtige Landwirtschaft in besonderem Maße und zeichne sich durch kontinuierliche Weiterentwicklung und hohe ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit aus.
Betriebsspiegel Mühlenhof Zepelin
Betriebsleiter: | Benedikt Ley |
Standort: | Zepelin, Mecklenburg-Vorpommern |
Fläche: | 2.100 Hektar Acker- und Grünland 130 Hektar Wald |
Tierhaltung: | 800 Mast- und Aufzuchtfärsen |
Mitarbeitende: | 30 |
Besonderheiten: | reduzierte Bodenbearbeitung breite Fruchtfolge modernste Technik geschlossene Nährstoffkreisläufe aktive Wissensweitergabe |
Wissensweitergabe und Öffentlichkeitsarbeit
Als Teil des Netzwerks Leitbetriebe der Bundesregierung teilt der Mühlenhof Zepelin sein Wissen und seine Erfahrungen aktiv mit anderen Betrieben, Politikern und Wissenschaftlern. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit wird zudem die Bedeutung der Landwirtschaft für die Gesellschaft hervorgehoben.
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