Wahlprogramm der Grünen: Was ist der Plan für die Landwirtschaft?
Bundestagswahl 2025: Die Grünen setzen in ihrem Wahlprogramm auf ökologische Prinzipien und soziale Gerechtigkeit! Erfahren Sie, wie das Wahlprogramm der Grünen die GAP transformieren möchte und welche Maßnahmen für Landwirte und Verbraucher geplant sind.
Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 haben die Grünen/Bündnis 90 ein umfassendes Wahlprogramm vorgelegt, das einen Schwerpunkt auf die Themen Landwirtschaft und Ernährung in den Mittelpunkt stellt. Die Grünen nennen ihr Programm mutig: Regierungsprogramm. Ein zentrales Anliegen der Grünen für die Bundestagswahl am 23. Februar ist die Neugestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die ab 2027 ansteht. Die Partei strebt an, dass öffentliche Gelder künftig insbesondere für öffentliche Leistungen bereitgestellt werden. Dies bedeutet, dass finanzielle Mittel nicht mehr nur pauschal an Landwirte fließen, sondern gezielt eingesetzt werden, um den Schutz der natürlichen Ressourcen zu fördern und die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft voranzutreiben.
Wahlprogramm: Faire Preise, gerechter Wettbewerb
Die Grünen setzen sich dafür ein, die Wettbewerbsposition der Landwirtinnen und Landwirte zu stärken und den Einfluss von großen Handelskonzernen auf die Lebensmittelkette zu reduzieren. Um dies zu erreichen, sollen kostendeckende Preise entlang der gesamten Wertschöpfungskette gesetzlich verankert werden. Weiterhin wird das Agrarorganisationen- und Lieferkettengesetz dahingehend reformiert, dass verbindliche schriftliche Verträge zwischen den Akteuren der Lebensmittelproduktion gefordert werden. Darüber hinaus planen die Grünen eine kartellrechtliche Prüfung des oligopolistischen Lebensmittelhandels, um faire Erzeugerpreise zu gewährleisten und einen gerechten Wettbewerb zu fördern.
Klimaschutz und Wiedervernässung der Moore
Ein weiterer entscheidender Punkt im Wahlprogramm der Grünen ist der Klimaschutz, den die Partei als integralen Bestandteil der Agrarpolitik sieht. Die Wiedervernässung von Mooren wird als ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz hervorgehoben. Moore spielen eine bedeutende Rolle bei der Speicherung von Kohlenstoffdioxid und tragen somit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Die Grünen möchten die Renaturierung von Mooren aktiv vorantreiben, um die ökologischen Funktionen dieser wertvollen Flächen zu rehabilitieren.
Weniger Tiere und tiergerechte Haltung
Im Bereich der Tierhaltung setzen die Grünen auf eine tiergerechte Haltung und weniger Tiere in der Landwirtschaft. Sie haben bereits in der vergangenen Legislaturperiode den Umbau von Ställen für Schweine gefördert und möchten diese Maßnahmen fortsetzen. Ziel ist es, die Lebensbedingungen für alle Tierarten zu verbessern. Ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie ist die Einführung einer Haltungskennzeichnung für Schweinefleisch, die den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine informierte Kaufentscheidung ermöglichen soll.
Grünen-Wahlprogramm: Abbau von Bürokratie
Die Grünen haben sich auch dem Abbau unnötiger Bürokratie verschrieben, ohne dabei notwendige Standards im Umwelt- und Verbraucherschutz zu gefährden. Sie fordern einen bedachten und sparsamen Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln, um die Umwelt und die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen. Hierbei setzen sie auf marktwirtschaftliche Lösungen wie eine Pestizidabgabe, die sowohl wirksam als auch unbürokratisch gestaltet sein soll.
Ein sorgsamer Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen ist ebenfalls ein zentrales Anliegen der Grünen. Um die Nahrungsmittelproduktion zu sichern, sollen im Planungsrecht Vorrangflächen für die Landwirtschaft eingeführt werden. Bei der Nutzung von Biomasse streben die Grünen eine sorgsame Kaskaden- und Mehrfachnutzung an, um die Effizienz der Ressourcennutzung zu maximieren.
Gemeinschaftsverpflegung in Kitas, Schulen und Pflegeeinrichtungen
Die Ernährungspolitik der Grünen zielt nach eigenen Angaben darauf ab, den Bürgerinnen und Bürgern eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu ermöglichen. Hierbei wird die bereits bestehende Ernährungsstrategie „Gutes Essen für Deutschland“ als Grundlage genutzt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Gemeinschaftsverpflegung in Kitas, Schulen und Pflegeeinrichtungen. Die Grünen wollen die Ernährungsumgebung verbessern, um gesunde Ernährung zu fördern und ungesunde Lebensmittelwerbung, insbesondere für Kinder, zu regulieren. Zudem möchten sie Geschmacksaromen für E-Zigaretten, die vor allem junge Menschen ansprechen, vom Markt verbannen.
Grüne mit Kanzlerkandidat Robert Habeck im Rennen
Die Grünen schicken mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck einen eigenen Kanzlerkandidaten ins Rennen. Bei der Bundestagswahl 2021 haben sie 14,8 Prozent erreicht. Nach den aktuellen Umfrageergebnissen liegen die Grünen (Stand 3.2.) je nach Umfrageinstitut zwischen 12 und 15 Prozent. Der gewichtete Wert liegt bei 13,7 Prozent.
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