Programm der Linken: Was ist der Plan für die Landwirtschaft?
Mit einem ambitionierten Plan zur Reduzierung von Pestiziden und dem Verbot von Glyphosat will die Linke die Landwirtschaft in Deutschland nachhaltig transformieren. Außerdem fordert die Linke flächendeckende Tarifverträge für Landwirte und Saisonkräfte.
Im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 hat die Linke ihr Wahlprogramm vorgestellt, das ambitionierte Ziele für die Landwirtschaft und den Umwelt- und Tierschutz in Deutschland formuliert. Ein zentraler Punkt des Programms ist die Schaffung von guten Arbeitsbedingungen und fairen Einkommen in der Agrarwirtschaft. Die Linke setzt sich für flächendeckende Tarifverträge in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft ein, die Mindestlöhne und Sozialversicherungen auch für Saisonkräfte garantieren. Damit sollen die Arbeitsbedingungen in diesen Sektoren verbessert und die Lebensqualität der Beschäftigten gesteigert werden.
Kritik an billigen Importen
Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Programms ist die Forderung nach einer landwirtschaftlichen Praxis, die im Einklang mit der Natur steht. Die Linke kritisiert die derzeitige Situation, in der billige Importe aus Drittländern, die nicht den hohen Produktionsstandards der heimischen Agrarwirtschaft entsprechen, den Markt überschwemmen. Freihandelsabkommen werden als kontraproduktiv angesehen, da sie die heimischen Standards gefährden. Um den Verbrauchern eine informierte Wahl zu ermöglichen, fordert die Linke eine eindeutige Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln.
Programm der Linken: Verbot von Glyphosat
Im Rahmen des ökologischen Umbaus der Landwirtschaft beabsichtigt die Linke, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln signifikant zu reduzieren. Bis zum Jahr 2030 soll der Einsatz um mindestens 50 Prozent verringert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, fordert die Partei ein Verbot von Glyphosat und Neonikotinoiden sowie ein strenges Regelwerk für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln.
Zudem setzt sich die Linke für eine ambitionierte Pestizidreduktions-Strategie und die Entwicklung von Düngemittelalternativen ein, um die Agrarbetriebe bei der Umstellung auf nachhaltige Anbaumethoden zu unterstützen.
Linke: Schutz vor Spekulanten
Ein zentrales Anliegen der Linken ist der Schutz des Bauernlandes vor Spekulanten und Investoren, die nicht aus der Landwirtschaft stammen. Die Partei plädiert für ein Agrarstrukturgesetz, das gemeinschaftliches und öffentliches Eigentum an Grund und Boden stärkt. Ziel ist es, die Bäuerinnen und Bauern zu schützen und eine nachhaltige, lokal orientierte Landwirtschaft zu fördern.
Umbau der Tierhaltung – mehr Tierwohl
Auch das Thema Tierhaltung wird in dem Wahlprogramm der Linken ausführlich behandelt. Die Linke fordert einen sozialverträglichen Umbau der Tierhaltung, um mehr Tierwohl, Klimaschutz und Umweltschutz zu gewährleisten. Dazu sollen die Bundesförderung für tiergerechte Haltungssysteme ausgeweitet, Lebendtiertransporte eingeschränkt und die Kontrollen verstärkt werden. Um den Tierschutz zu verbessern, sind häufigere unangekündigte Kontrollen sowie härtere Strafen bei Verstößen gegen den Tierschutz vorgesehen.
Wahlprogramm der Linken: Weniger Bürokratie
Ein weiterer wichtiger Punkt des Wahlprogramms ist die Vereinfachung des Berichtswesens und der Antragstellung für Landwirtinnen. Trotz der hohen Umwelt- und Verbraucherschutzstandards, die die Linke einfordert, sollen die bürokratischen Hürden abgebaut werden. Die Linke setzt sich für eine EU-weite Vereinfachung und Digitalisierung der Antragstellung ein, damit Landwirtinnen und Landwirte mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit haben.
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