Investitionen in Thüringen

Förderprogramm Stallbau: Premium wird Standard

Die meisten Investitionen flossen in die Milchproduktion. Die Schweine- und Geflügelhaltung beanspruchte die Förderung kaum. © Sabine Rübensaat

Im Stallbaubereich investierten Betriebe in Thüringen im vorigen Jahr fast ausschließlich in die Milchproduktion. Investitionszuschüsse flossen darüber hinaus unter anderem in Getreide- und Güllelager. Bis zum 31. März können Landwirte in Thüringen noch Förderungen beantragen.

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Für 40 Vorhaben konnten im Jahr 2024 Zuschüsse in Höhe von 9,82 Mio. € aus dem Investitionsförderprogramm (ILU) des Agrarministeriums in Thüringen bewilligt werden. Wie das Ministerium auf Anfrage informierte, summiert sich das förderfähige Investitionsvolumen auf rund 33 Mio. €. Der größte Teil der Investitionszuschüsse entfiel mit 8,75 Mio. € auf 26 AFP-Vorhaben.

Davon flossen rund 3,9 Mio. € in Stallbauvorhaben – nahezu die gesamte Summe in den Milchviehbereich: Für zehn Stallbauvorhaben, die die Premiumförderung für besonders tiergerechte Haltung in Anspruch nehmen konnten, wurden allein 3,89 Mio. € bewilligt. Beim Stallbau in der Schweinehaltung passierte gar nichts, in der Mutterkuhhaltung/Rindermast (33.000 €) und im Geflügelbereich (15.000 €) wenig.

Melktechnik stark dabei

Investitionen in Aufbereitung und Lagerung konnten mit 232.000 €, in Melktechnik mit über 1,8 Mio. € und in die Emissionsminderung mit 940.000 € gefördert werden. Letzteres (Spezifische Investitionen zum Umwelt- und Klimaschutz/SIUK) nutzten drei Unternehmen. Hierunter fielen sowohl Investitionen in emissionsarme Stallböden, in Lagerstätten für Wirtschaftsdünger mit Abdeckung bei gleichzeitig verlängerter betrieblicher Lagerkapazität und in die Abluftreinigung. Über 1,8 Mio. € Zuschüsse wurden für Maschinen und Geräte der Innenwirtschaft, Fahrsilos oder Investitionen in Dauerkulturen einschließlich Bewässerungstechnik gewährt.

ÖkoInvest für Lager

Neun Vorhaben konnten im vergangenen Jahr vom ÖkoInvest profitieren. 839.000 € wurden insgesamt ausgereicht, wobei mit 692.000 € der überwiegende Teil in die Aufbereitung/Lagerung floss. Im Ökostallbaubereich gab es lediglich Zuschüsse in Höhe von 24.000 € für die Schaf-/Ziegenhaltung. Im ILU-Programmteil Diversifizierung wurden von fünf Vorhaben vier positiv beschieden. Insgesamt flossen hier 237.000 €, davon in einem Fall in den Bereich Verarbeitung und Direktvermarktung, was in der neuen Förderperiode erstmals bezuschusst werden kann.

Wie das Agrarministerium weiter mitteilte, werden ab diesem Jahr mit dem kürzlich erfolgten Beschluss zu Anpassungen der Fördergrundsätze des GAK-Rahmenplans 2025–2028 grundsätzlich im AFP als Spezifische Investitionen zum Umwelt- und Klimaschutz/SIUK wieder Investitionen in Maschinen und Geräte der Außenwirtschaft förderfähig:

  • für eine verlustarme und umweltschonende Anwendung von Pflanzenschutzmitteln,
  • für eine emissionsarme Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger,
  • zur mechanischen Unkrautbekämpfung (mit Sensorsteuerung),
  • Wirtschaftsdüngerlager unabhängig von Stallbauten mit Abdeckung bei Gewährleistung einer betrieblichen Lagerkapazität, die mindestens zwei Monate über den jeweiligen gesetzlichen Vorgaben liegt.

Hoher Zuschuss für Abluftreinigung

Mit einem höheren Fördersatz von 50 % förderfähig sind SIUK-Maßnahmen für Abluftreinigungsanlagen sowie für abgegrenzte Maßnahmen, wenn sie in Ställen erfolgen, die die Anforderungen der Premiumförderung erfüllen. Die Basisförderung für Stallbauten im AFP läuft Ende 2025 aus, hiernach wird nur noch das Premium-Niveau gefördert.

Stallbauten bei Schweinen sind seit 2024 bereits nur noch förderfähig, wenn die Anforderungen der Premiumförderung erfüllt werden. Unabhängig vom Bundesprogramm „Umbau Nutztierhaltung“ für Schweine, dessen Förderung über die BLE läuft, bezuschusst der Freistaat Premiuminvestitionen im Schweinebereich mit Landesmitteln weiter.

Die Antragsfrist für ILU-Maßnahmen endet in diesem Jahr am 31. März. Sofern das Volumen der Anträge das Budget unterschreitet, gibt es einen zweiten Termin. Aktuelle Informationen einschließlich zu den neuen Positivlisten in allen vier ILU-Teilprogrammen hält die Thüringer Aufbaubank (TAB) bereit.

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