Sabotage! Reifen an Traktoren & Co. mutwillig zerstört
Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg) ereignet sich seit Monaten eine Serie von Sabotage-Akten. Unbekannte Täter haben wiederholt Reifen von Traktoren, Anhängern und Baufahrzeugen durchbohrt. Erhebliche Schäden und Arbeitsausfälle sind die Folge. Die Polizei ermittelt und bittet um Mithilfe.
Eine beunruhigende Serie von Reifenschäden an landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Baumaschinen hält den Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg) in Atem. Wie die Polizeidirektion Nord auf Anfrage der Bauernzeitung bestätigte, sind seit September 2024 insgesamt 14 Fälle bekannt geworden, wobei sich die Vorfälle seit Anfang März 2025 deutlich häufen. Acht der gemeldeten Fälle betreffen land- und forstwirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge, darunter Traktoren, Anhänger und Geräte zur Baumpflege.
Täter zielt auf große Reifen
Auffällig ist, dass der oder die Täter es vor allem auf Fahrzeuge mit größerer Bereifung abgesehen haben. „Als Tatmittel kommen bohrende und schneidende Werkzeuge in Betracht“, gibt Joachim Lemmel von der Pressestelle der Polizeidirektion Nord einen Einblick in das Tatgeschehen.
Tatorte entlang B167 und L19
Die Tatorte konzentrieren sich entlang der Bundesstraße 167 und der Landesstraße 19 in den Bereichen Lindow, Herzberg, Grieben, Linde, Wulkow, Rheinsberg und Neulöwenberg. „Offenbar ist der Täter mobil, ein örtlicher Bezug ist anzunehmen“, so Polizeisprecher Lemmel. Ob ein Zusammenhang mit den gemeldeten Fällen entlang der Bahnstrecke Neuruppin-Löwenberg besteht, wird derzeit ebenso geprüft wie mögliche Verbindungen zwischen den betroffenen Firmen und Privatpersonen.
Video: Reifen mutwillig zerstört: Baustelle und Landwirte betroffen
Reifenschäden: Bauunternehmen mit sechsstelliger Summe betroffen
Von der Sabotage-Serie sind demnach auch Fahrzeuge betroffen, die für die Modernisierung der Bahnstrecke Neuruppin-Löwenberg im Einsatz sind. Wie Gleisbauunternehmer Klaus-Dieter Fricke gegenüber dem rbb berichtete, wurden seit Februar 2025 acht seiner Fahrzeuge beschädigt. Die Reparatur der Reifen sei nicht nur teuer, sondern führe auch zu erheblichen Arbeitsausfällen, da Material und Personal umdisponiert werden müssten, um die Verspätungen aufzuholen. Den entstandenen Schaden beziffert Fricke bereits auf einen sechsstelligen Betrag. Um weiteren Sabotageakten an seinen Fahrzeugen vorzubeugen, hat er inzwischen seine Baustellen und Materiallager entlang der Strecke mit Kameras ausgestattet – auf eigene Kosten.
Ostprignitz-Ruppin: Empfehlungen zur Prävention und Präsenz der Polizei
Die Polizei empfiehlt die Kameraüberwachung von Fahrzeugen auch den landwirtschaftlichen Betrieben in der Umgebung, um sich vor solchen Sabotageakten zu schützen. Betroffene Betriebe und Landwirte sollten ihre Fahrzeuge nach Möglichkeit unterstellen oder abschließen. In der Nacht sollten die Fahrzeuge von einer vorbeiführenden Straße aus nicht sichtbar sein. Wo dies nicht möglich ist, können technische Mittel zur Abschreckung und Aufzeichnung hilfreich sein.
„Die Polizeibeamten in der betroffenen Region sind sensibilisiert und führen anlassbezogene Kontrollen durch. Präventive Maßnahmen wie verstärkte Streifen sind geplant und werden bereits umgesetzt“, so Joachim Lemmel von der Pressestelle der Polizeidirektion Nord.
Ermittlungen laufen – Polizei bittet um Hinweise
Zu konkreten Ermittlungsansätzen wollte sich die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht äußern. Um die Ermittlungen im Fall der zerstochenen Traktorreifen weiter voranzutreiben, bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Beobachtungen von Personen, die sich verdächtig verhalten, sollten umgehend der Polizei gemeldet werden.
Zeugen können sich an die Polizeiinspektion Ostprignitz-Ruppin unter der Telefonnummer 03391 – 354-0, an die Polizeiinspektion Oberhavel unter der Telefonnummer 03301 – 851-0 oder an jede andere Polizeidienststelle wenden. Zeugen können Hinweise auch über das Bürgerportal der Polizei Brandenburg melden.

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