Schadholz rollt per Bahn ins Sägewerk
Im Kampf gegen den Borkenkäfer soll in Sachsen die Bahn eine größere Rolle spielen. Vom reaktivierten Verladebahnhof in Pockau-Lengefeld fuhr heute der erste Zug mit Käferholz ab.
Die Bahn soll künftig Holz aus dem mittleren Erzgebirge künftig schneller in die Sägewerke abtransportieren. Aus diesem Grund haben der Staatsbetrieb Sachsenforst und DB RegioNetz Erzgebirgsbahn den Verladebahnhof Pockau-Lengefeld wieder in Betrieb genommen. Heute hat der erste Zug mit 1.500 Festmetern Schadholz den Bahnhof verlassen. Er bringt das Holz in ein bayerisches Sägewerk.
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Vorteil des Transportes per Bahn seien nicht nur die vergleichsweise geringen Emissionen, erklärte Umweltstaatssekretärin Gisela Reetz. Auf diese Art könnten auch größere Mengen auf einen Schlag abtransportiert werden. Dies erlaube auch die Belieferung weiter entfernt liegender Sägewerke.
Große Mengen Holz auf einmal transportieren
Wichtig ist der zügige Abtransport großer Holzmengen, um die weitere Vermehrung des Borkenkäfers in den Wäldern einzudämmen. Das sagte Landesforstpräsident und Sachsenforst-Geschäftsführer Utz Hempfling. Gerade im mittleren Erzgebirge sei die Situation eine besondere. In den Wäldern wachse trotz der Schäden mehr Holz als je zuvor, zugleich seien aber die Entfernungen zu den Sägewerken groß. „Wir wollen die Verlademöglichkeiten hier in der Region dauerhaft aufrechterhalten“, betonte Hempfling.
Das Schadholz wird aus einem Umkreis von rund 40 Kilometern um Pockau-Lengefeld zum Bahnhof gefahren und dort direkt verladen. Der nächste Abtransport von ist für Juni geplant, weitere Transporte sollen folgen. Um Holz aus dem sächsischen Staatswald zu transportieren, werden schon jetzt unter anderem die Bahnhöfe in Freiberg, Rechenberg-Bienenmühle, Dresden-Friedrichstadt und Eilenburg genutzt.
Borkenkäfer verursachten Erhebliche Schäden
Nachdem bereits Stürme und Schneebruch erhebliche Schäden verursacht haben, setzte ein extrem starkes Auftreten des Borkenkäfers den dürregestressten sächsischen Wäldern in den vergangenen beiden Jahren erheblich zu. Allein im vergangenen Jahr hinterließ der Forstschädling über zwei Millionen Kubikmeter Schadholz. In diesem Jahr könnten nach Ansicht der Experten des Staatsbetriebes Sachsenforst noch einmal Schäden in ähnlichem Umfang hinzukommen.