Ein Drittel mehr Winterraps zur Ernte 2020
Sachsen-Anhalts Landwirte haben die Anbaufläche vom Winterraps nach dem witterungsbedingten starken Rückgang im Vorjahr wieder deutlich ausgedehnt.
Von Detlef Finger
In Sachsen-Anhalt steht in diesem Jahr gut ein Drittel mehr Winterraps zur Ernte an als 2019. Die Anbaufläche der Ölfrucht ist gegenüber dem Vorjahr um 36 % auf 98.900 ha gestiegen. Das hätten die Meldungen berichterstattender Landwirte ergeben, teilte das Statistische Landesamt. Der Anbau liegt damit jedoch noch immer weit unter dem Niveau früherer Jahre. 2018 stand Winterraps in Sachsen-Anhalt auf rund 158.900 ha. Im vergangenen Jahr war der Anbauumfang witterungsbedingt auf einen Tiefstand gesunken und umfasste nur noch 72.800 ha.
Winterweizenanbau reduziert
Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) wächst zur Ernte 2020 in Sachsen-Anhalt voraussichtlich auf 529.800 ha und damit auf 6 % weniger Fläche als im Vorjahr (566.100 ha). Nach der Erhebung über die Herbst- und Frühjahrsaussaaten vom April 2020 reift landesweit auf rund 501.200 ha Wintergetreide. Das sind 6 % Fläche weniger als im Vorjahr (2019: 535.373 ha).
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Der Winterweizen, seit Jahren anbaustärkste Ackerkultur im Land, gedeiht auf rund 301.350 ha. Das sind 10 % weniger gegenüber 2019. Die Wintergerste bleibt weiterhin zweitwichtigste Getreideart. Sie steht auf rund 108.900 ha angebaut (+0,2 %). Der Anbau von Roggen und Wintermenggetreide wurde um 1 % auf 74.080 ha, der von Triticale um 8 % auf 16.825 ha eingeschränkt.
Anbauzahlen sind noch vorläufig
Der Flächenumfang von Körnermais und Corn-Cob-Mix umfasst rund 17.840 ha und legte um 10 % zu, der Anbau von Silo- und Grünmais blieb mit rund 154.670 ha konstant (+0,2 %). Zuckerrüben wurden in diesem Frühjahr in Sachsen-Anhalt auf rund 48.330 ha gedrillt. Das sind 6 % weniger als im Vorjahr. Bei Kartoffeln liegt die Anbaufläche bei 14.895 ha und damit um 3 % unter dem Vorjahreswert (2019: 15.330 ha).
Nach Einschätzung der Betriebe, die sich an der Ernte- und Betriebsberichterstattung für Feldfrüchte und Grünland im April freiwillig beteiligten, gab es keine nennenswerte Auswinterung. Die Angaben müssen aufgrund der vergleichsweise begrenzten Zahl an Berichterstattern aber noch als vorläufig angesehen werden. Abgesicherte Ergebnisse über den tatsächlichen Anbau auf dem Ackerland liefert die Bodennutzungshaupterhebung 2020, deren erste vorläufige Ergebnisse voraussichtlich Ende Juli vorliegen werden.
Kleine Winterrapsernte im Vorjahr
Sachsen-Anhalts Bauern hatten im vergangenen Jahr, das wie die 2018er Saison auch von extremer Trockenheit geprägt war, eine Ernte von 3,25 Millionen Tonnen Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) sowie von 200.000 Tonnen Winterraps eingefahren. Die Hektarerträge lagen im Durchschnitt des Landes bei 57,4 dt Korn bzw. 27,9 dt Rapssamen. Im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 2013 bis 2018 wurden je Hektar 12,4 dt weniger Getreide (-17,8 %) und 9,4 dt weniger Winterraps (-25,2 %) geerntet.