Zaun an Grenze zu Polen soll vor ASP schützen

Die Forstwirte Gabor Camin (M.) und Philipp Wolf (li.) rammen mit Agrarminister Till Backhaus einen Pfahl für den Wildschutzzaun in den Boden. (c) Norbert Fellechner
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Zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) will Mecklenburg-Vorpommern eine „temporäre Barriere“ zur polnischen Woiwodschaft Westpommern aufbauen. Bis Ende 2020 soll der Zaun auf 62 km Länge stehen.

Nahe dem deutsch-polnischen Grenzübergang Linken (Landkreis Vorpommern Greifswald) begannen Mitarbeiter der Landesforstanstalt  Mecklenburg-Vorpommern am Montag mit dem Bau eines Wildschutzzaunes zur Abwehr der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Der 1,50 m hohe Knotengeflecht-Drahtzaun soll bis Jahresende auf 62 km Länge an der Festlandsgrenze zur Woiwodschaft Westpommern errichtet werden, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus zum Baustart. Die Gesamtkosten der „temporären Barriere“ belaufen sich auf rund 1,2 Mio. €.  Aus bau- und naturschutzrechtlichen Gründen ist die Standzeit des Zauns auf fünf Jahre befristet.


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Die Trasse verläuft auf Bundes- bzw. Flächen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und Landesflächen. Weitere Flächen sind im Besitz von 60 Privat- und 9 Kommunaleigentümern. Diese müssen dem Zaunbau auf ihren Flächen formal zustimmen. Nach dem Tiergesundheitsgesetz kann der Bau eines Schutzzaunes derzeit nur in Restriktionsgebieten nach einem ASP-Ausbruch angeordnet werden. Das Verfahren zur Klärung der Eigentümer­einwilligung läuft derzeit noch.

Landwirte und Jäger beteiligt

Der Trassenverlauf wurde mit dem Bundesministerium des Innern und dem Auswärtigen Amt abgestimmt. Die polnische Seite ist im März über die Baupläne informiert worden. Betroffene landwirtschaftliche Betriebe und die Jägerschaft Uecker-Randow sind ebenfalls beteiligt worden. Mit der Errichtung und Unterhaltung des Zaunes ist die Landesforst­anstalt Mecklenburg-Vorpommern beauftragt. Auf etwa 30 km Länge wird die Landesforst den Zaun in Eigen­regie bauen, für die restliche Länge des Zauns wurden Rahmenverträge mit acht Unternehmen geschlossen. Munitionsbelasteten Flächen an der Trasse sind vom Munitionsbergungsdienst bis Ende Juni beräumt worden. pi/red