Maschinenvergleich: Erfolg im Bestand trotz Dürre zum Drilltermin
Eine „Roadshow“ mit Maschinenvergleich zur wasserschonenden Aussaat fand vor Kurtem in der nordsächsischen Elbaue und im thüringischen Buttelstedt statt. Vor Ort gab es schwierige Bedingungen durch massiven Feldmausbefall.
Von Karsten Bär, Frank Hartmann und Erik Pilgermann
Fotos: Frank Hartmann
Die Wetterextreme der letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig Aussaatverfahren sind, die einerseits die geringen Bodenwasservorräte schonen und andererseits den Boden widerstandsfähig gegen Erosion erhalten. Auf drei Feldtagen in Sachsen und Thüringen wurden Sämaschinen verschiedener Hersteller vorgeführt, die diese Ansprüche auf unterschiedliche Weise umsetzen sollen. Fast 200 Landwirte besuchten die Veranstaltungen zum Maschinenvergleich.
Trockenheit erschwert Rapsaussaat
Vor allem die Rapsaussaat war zuletzt regelmäßig ein Problem: Im Lehr- und Versuchsgut (LVG) Köllitsch des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) entschied man im Dürrejahr 2018, wegen anhaltender Trockenheit gänzlich auf die Aussaat dieser Kultur zu verzichten. Und auch 2019 wurde es eng.
Der September war schon einige Tage alt, als das Saatgut vergangenes Jahr in den Boden kam – im Vertrauen auf prognostizierte Regenfälle, die dann tatsächlich niedergingen. Von Trockenheit ist Nordsachsen vergleichsweise oft und schwer betroffen. Um bei der Aussaat von Winterweizen oder Winterraps dennoch erfolgreich zu sein, sind eine angepasste Bodenbearbeitung und entsprechende Aussaattechnik nötig, so Ulf Jäckel, Referent beim LfULG. Es komme darauf an, noch enthaltene Feuchtigkeit im Boden zu bewahren und einen späteren Kapillaraufstieg des Wassers zum Saatkorn zu ermöglichen. Deshalb sollte der Boden möglichst nicht gewendet und nur so tief wie nötig gelockert werden. „Dadurch bleiben noch feuchte Bodenpartien unberührt und die Kapillarität erhalten“, verdeutlicht der Referent. Die Lockerung darf nur partiell erfolgen. Sie soll den Wurzeln der aufgehenden Pflänzchen ein Einwachsen und das Erreichen der Bodenwasservorräte erleichtern.
Gleichzeitig müsse der Boden so hinterlassen werden, dass Niederschlagswasser die Chance hat, in die Erde einzudringen. „Während der Aussaatzeit von Raps kommt es häufig noch zu Gewittern mit entsprechenden Niederschlägen“, erklärt Jäckel. Boden, der durch eine Auflageschicht organischer Materialien geschützt und nicht großflächig gelockert ist, nimmt Niederschlagswasser deutlich besser auf. Ungeschützter Boden verschlämmt hingegen, was das Eindringen des Wasser verhindert und insbesondere in Hanglagen zu Bodenerosion führen kann. Die Mulchauflage verhindert das Verschlämmen und sorgt bei ausbleibenden Niederschlägen dafür, dass die Verdunstung von vorhandenem Bodenwasser vermindert wird. (€)
Lesen Sie die Reportage in voller Länge in der Ausgabe 40 der Bauernzeitung.