Raps aktuell: Wärme bringt Wachstum

Ackerbau
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Die Temperaturen im Oktober waren an vielen Tagen sehr hoch. In Verbindung mit dem Regen ließ das die Winterrapsbestände kräftig wachsen. Teils musste das Wachstum stark reguliert werden.

Von Erik Pilgermann

Die Rapsbestände, auf dem Beitragsbild in der nordöstlichen Uckermark, sind im allgemeinen sehr gut aus den Startlöchern gekommen. Vor allem die früh gesäten Bestände konnten von den guten Niederschlägen profitieren. Die Folge: Teils sehr üppige Bestände, die bereits zwei Mal mit Wachstumsregulatoren behandelt werden mussten. Im Bestand auf dem Bild wurden die Wachstumsreglermaßnahmen mithilfe von Blattmassemessungen teilflächenspezifisch ausgebracht. Das hilft, Aufwandmengen zu sparen, allerdings nur so lange, wie keine Pilzkrankheiten im Bestand aktiv sind.


Die Blattstielminierfliege

Die Blattstielminierfliege kommt in allen Anbaugebieten vor. Die Larven verursachen die typischen Blattminen in den Blättern. Der verursachte Schaden ist gering und es sind meistens keine Bekämpfungsmaßnahmen nötig.


Vereinzelt findet man Phoma. Typisch für die Wurzelhals- und Stängelfäule sind Flecken, die zuerst gelblich sind und später im Zen trum absterben. Auf den Nekrosen wachsen kleine, schwarze Sporenbehälter, die sogenannten Pyknidien.

Vereinzelt findet man Phoma im Raps. Typisch für die Wurzelhals- und Stängelfäule sind Flecken, die zuerst gelblich sind und später im Zen trum absterben. Auf den Nekrosen wachsen kleine, schwarze Sporenbehälter, die sogenannten Pyknidien.


 Kohlfliegenlarven

Deutlich sind auch die Schäden am Raps durch Kohlfliegenlarven. Stellenweise sind bereits jetzt die Pfahlwurzeln so stark geschädigt, dass sie vermorschen. Die geschwächten Pflanzen leiden an Nährstoffmangel.


Weizen und Gerste

Gras- beziehungsweise froschgrün zeigen sich die Weizen- (l.) und Gerstenbestände (r.). In der Wintergerste tauchen vielerorts bereits erste Netzflecken auf. Insgesamt erscheinen die Bestände aber sehr gesund.


Raps

Gesund und munter geht auch dieser Raps in den Winter. Nicht nur der Wurzelhalsdurchmesser ist mit gut 15 mm optimal.


Raps

Auch der Vegetationskegel duckt sich noch weg. Sobald er nämlich von der Stängelbasis abhebt, verringert sich die Winterhärte und die Pfl anzen können bei starken Frostereignissen massive Schäden davontragen.


Acker

Naturbetonte Strukturelemente im Ackerbau sollen verstärkt zum Einsatz kommen und werden deshalb gefördert. Neben den allgegenwärtigen Blühstreifen gibt es auch die sogenannten Ackerrandstreifen.


Acker

In Brandenburg zum Beispiel sollen sie mindestens zehn und nicht breiter als fünfzig Meter sein. Der Flächenanteil des Ackerrandstreifens darf dabei nicht höher als 50 % der Gesamtfläche sein.


Acker

Ausgesät wird nur die Kultur, die auch auf der Hauptfläche steht, in diesem Fall Hybridroggen. Auch die Aussaatmenge wird beibehalten. Allerdings wird nur jede zweite Reihe gedrillt. Nach der Aussaat bis zur Ernte soll die Fläche dann gänzlich unbehandelt bleiben. Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt zunächst fünf Jahre.


Raps

Ganz anders sieht es hier aus. Der Vegetationskegel hat bereits abgehoben und die Pflanze hat mit der Streckung begonnen. Bleibt auch in diesem Winter die Kälte aus, kommen diese Pflanzen durch. Sollte es aber starken beziehungsweise lang anhaltenden Frost geben, laufen die Pfl anzen Gefahr, zu erfrieren.


Raps

Dieser Bestand, ein E-Raps der Sorte Ramses, bekam bereits Ende September im Sechsblatt-Stadium 0,8 l/ha Folicur. Aufgrund des starken Wachstums musste am 22. Oktober noch einmal mit 0,8 l/ha Carax nachgelegt werden. Dadurch ist das Längenwachstum nun hoffentlich gestoppt.