Klimawandel: Wald in MV im Dauerstress
Die Waldzustandserhebung in Mecklenburg-Vorpommern zeigt hohe Belastungen der Forsten. Den veränderten Umweltbedingungen können sich die Bäume nur langsam anpassen.
Das Schadniveau der Wälder in Mecklenburg-Vorpommern (MV) ist nach wie vor sehr hoch. Der mittlere Nadel-/Blattverlust als Gradmesser für den Gesundheitszustand der Forsten beträgt in diesem Jahr 22,4 %, das ist einer der vier höchsten Werte seit Beginn der jährlichen Waldzustandserhebung 1992. Landesweit sind nur etwa 19 % aller Bäume gesund, 25 % weisen deutliche Schäden auf. Positiv im Vergleich zum Vorjahr: Der Anteil gesunder Bäume ist um vier Prozentpunkte gestiegen. Auch der Kronenzustand hat sich leicht verbessert, teilte das für die Forsten zuständige Agrar- und Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern heute mit.
„Enormes Risikopotenzial“
Der Wald in MV leide unter den Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels und befinde sich im Dauerstress. Die Bäume könnten sich nur langsam an neue Umweltbedingungen anpassen. Die seit drei Jahren andauernde Krisensituation berge für den Wald und die Forstwirtschaft in MV ein „enormes Risikopotenzial“, hieß es. Private und kommunale Waldbesitzer werden laut Ministerium durch Fördergeld von Bund und Land unterstützt. Für die jüngst verabschiedete Initiative „Unser Wald in Mecklenburg-Vorpommern“ werden 20 Mio. € aus dem Landeshaushalt bereitgestellt. „Das ist ein erster wichtiger Schritt zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel und zum Erhalt der vielfältigen Funktionen“, sagte Forstminister Till Backhaus. Waldmehrung und -umbau sollen fortgesetzt werden, um dem Klimawandel zu begegnen. Schon jetzt wachsen mehr Laubbäume und 75 % des Landeswaldes sind Mischwälder. 10 % des gesamten Waldes wurden aus der Produktion herausgenommen. Nach Ministeriumsangaben ist das bundesweit der Spitzenwert. red