Rote Gebiete: Grundwassermessstellen überprüfen

Karte der roten Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Grafik: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV
News
Artikel teilen

Im Streit um die Grundwassermessstellen in den roten Gebieten zeigt sich der Bauernverband MV unnachgiebig. Kritikpunkte müssen rasch ausgeräumt werden, hieß es heute auf der Jahresauftaktpressekonferenz.

Für den Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern hat die Überarbeitung der roten Gebiete weiter hohe Priorität. „Im Jahr 2021 sind schon zwei Wochen rum. Es wird Zeit, sich die Grundwassermessstellen vorzunehmen und berechtigte Kritikpunkte auszuräumen“, forderte der Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Detlef Kurreck, heute auf der Jahresauftakt-Pressekonferenz des Verbandes, die wegen der Corona-Pandemie online stattfand. Bis zur Landtagswahl im Herbst bliebe nur noch wenig Zeit. „Wir haben hohe Erwartungen und die werden wir artikulieren“, kündigte Kurreck einen Tag nach dem Boden- und Düngungstag MV an. Dort hatte Agrar- und Umweltminister Till Backhaus den Streit um die Grundwassermessstellen für beendet erklärt.

Schlechte Erzeugerpreise

Der Bauernverband sieht keine der zahlreichen „Baustellen“ aus dem Vorjahr abgeräumt. Dabei ist die wirtschaftliche Lage in vielen tierhaltenden Betrieben wegen der schlechten Erzeugerpreise vor allem für Milch und Fleisch sehr angespannt. Coronakrise und Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg und Sachsen träfen besonders die Schweinehalter. Durch den Verlust von Exportmärkten und die coronabedingte Schließung der Gastronomie entstünden hohe Verluste. Der Rückstau von Schweinen in den Ställen sorge für zusätzliche Einbußen.

„Nur Absichtserklärungen“

„Die Milchauszahlungspreise in den letzten zehn Jahren sind nicht wirklich auskömmlich, sagte Philipp Kowolik, Leiter Tierhaltung in der Peeneland Agrar GmbH. Der Betrieb liefert Milch an das Deutsche Milchkontor (DMK). Das zahlt aktuell 30,2 Ct/kg Milch Grundpreis plus zwei Cent Tierwohlaufschlag. „Wir brauchten aber 38 bis 40 Cent pro Kilogramm Milch“, so der Landwirt. Zwar bekommen die Milchbauern beim DMK den Auszahlungspreis nun vor der Anlieferung mitgeteilt. Zudem könnten sie Festpreise absichern. Nach sehr hohen Standards in Deutschlands produzierte Milch werde aber wegen der ungleichen Marktmacht zwischen Molkereien und Lebensmittelhandel immer noch zu schlecht bezahlt. „Made in Germany muss bei Lebensmitteln mehr zählen“, so der Landwirt, der auch DMK-Aufsichtsrat ist. Tatsächlich gebe es von den großen Lebensmittelvermarktern bisher aber nur Absichtserklärungen, kritisierte Verbandschef Detlef Kurreck. ri