Die Landessortenversuche mit Ökospeisekartoffeln geben Auskunft über wichtige Eigenschaften der Züchtungen. Leider wird keine allen Ansprüchen gerecht, doch man kann dieses Manko ausgleichen.
Bei Kartoffeln ist sowohl die regionale Direktvermarktung als auch die Belieferung des Großhandels bedeutsam. Wie im konventionellen erfordert die Fruchtart auch im Ökoanbau eine betriebliche Spezialisierung im Hinblick auf Know-how und Anbautechnik, insbesondere um bei Vermarktung über den Großhandel die hohen Anforderungen an die äußere Qualität zu erfüllen.
Höhere Sortierverluste entstehen, wenn die Ernteknollen durch Rhizoctonia solani, Kartoffelschorf und Drahtwürmer geschädigt wurden. Schwarzfleckigkeit kann sogar die Vermarkungsfähigkeit ganzer Partien gefährden. Während zur Vermeidung von Rhizoctonia und Drahtwürmern vor allem Aspekte der Pflanzgutqualität, der Fruchtfolge und des Erntetermins zu beachten sind, kann das Auftreten von Schorf und Schwarzfleckigkeit maßgeblich durch die Sortenwahl beeinflusst werden.
Keine Sorte kann alle Anforderungen hinsichtlich der verschiedenen Ertrags- und Qualitätseigenschaften sowie der Lagereignung erfüllen. Daher werden auch bei kleinerer Anbaufläche meist mehrere Sorten mit unterschiedlicher Ausprägung bei Reifezeit, Kochtyp, Sortierung, Knollenform, Schalenfarbe und Keimfreudigkeit angebaut. Einige Sorteneigenschaften können durch die Anbautechnik ausgeglichen werden. So lässt sich bei großfallenden Sorten durch die Erhöhung der Pflanzdichte der Anteil an Übergrößen vermindern. Bei kleinfallenden Sorten trägt das Vorkeimen des Pflanzgutes zu einer Verminderung des Anteils an nicht vermarktungsfähigen Untergrößen und damit zur Ertragssicherung bei.