Die Demos gehen weiter
Die Bauernproteste gehen weiter, vorläufiger Höhepunkt ist die geplante Sternfahrt nach Berlin am 26. November. Die ostdeutschen Verbände sind bei der Organisation besonders aktiv.
Im November wird es weitere Bauernproteste geben. Für den 26. November hat die Bewegung „Land schafft Verbindung “ eine Kundgebung mit Sternfahrt zum Brandenburger Tor in Berlin angemeldet. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sagte am 7. November laut den Vertretern der Bewegung ihre Teilnahme zu. Zuvor hatten Vertreter von „Land schafft Verbindung“ in einem Gespräch mit der Ressortchefin ihre Standpunkte zum Agrarpaket vorgetragen. Es seien weitere Gespräche vereinbart worden, er- klärten die Vertreter.
Kooperation statt Verbote
Parallel hat der Deutsche Bauernverband (DBV) am 14. November in Hamburg anlässlich der Umweltministerkonferenz Proteste von Landwirten, anderen Landnutzern und Schäfern aus ganz Deutschland organisiert. Es waren Vertreter sowohl des Bauernverbandes Hamburg, mehrerer Landesbauernverbände sowie der im Aktionsbündnis Forum Natur zusammengeschlossenen Nutzerverbände, mehrere Landesschafzuchtverbände und die Bewegung „Land schafft Verbindung – Deutschland“ unter der Überschrift „Kooperation statt Verbote“ an der Aktion und Kundgebung beteiligt. Zentrale Forderung an die Ressortchefs ist es, in der Umweltpolitik in Deutschland stärker auf kooperative Ansätze zu setzen und nicht auf immer mehr Auflagen und Verbote.
Mehrere Aktionen geplant
Der Bauernverband Mecklenburg- Vorpommern hatte seine Mitglieder aufgerufen, sich an der Kundgebung am Donnerstag dieser Woche von 12 bis 15 Uhr in Hamburg auf dem Gänsemarkt zu beteiligen. Am Demonstrationsort gab es mehrere Aktionen, so wurde den Umweltministern und Staatssekretären von Umweltministerien eine gemeinsame Erklärung überreicht. Außerdem standen Ansprachen von Vertretern der beteiligten Verbände zu den aktuellen Problemen auf dem Programm.
Bauernverband-Präsident Detlef Kurreck aus MV in Hamburg
Bei der Demonstration waren auch Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt und hier vor allem aus dem nördlichen Landesteil vor Ort. Wie die Bauernzeitung erfuhr, machten sich vor allem Landwirte aus der Altmark und der Harzregion auf den Weg in die Hansestadt. Der Landesbauernverband unterstützte die Aktion und charterte einen Bus, damit rund 50 Landwirte von Magdeburg aus zur Demo fahren konnten.
Durch Brandenburg müssen alle
Große Unterstützung wird die Initiative „Land schafft Verbindung“ auch bei ihrer Stern- und Staffelfahrt am 26. November Richtung Berlin erfahren. Die Veranstalter rechnen mit ca. 5.000 Traktoren und 10.000 Teilnehmern. Und die müssen natürlich alle durch Brandenburg, bevor sie in Berlin eintreffen. Von zwölf Startpunkten geht es Richtung Hauptstadt. Allein aus Brandenburg werden ca. 1.000 Schlepper erwartet. Ziel ist diesmal das Brandenburger Tor, wo eine Bühne auf- gebaut sein wird. Redner gibt es auch, die Veranstalter wollen aber noch keine Namen nennen. Für die Aktionen am Donnerstag in Hamburg und für die Sternfahrt nach Berlin hat der Bauernverband Brandenburg seine Mitglieder zur Teilnahme aufgerufen.
Strukturen schaffen
In Sachsen haben die Organisatoren der Kundgebungen vom 22. Oktober in der vergangenen Woche den Verein „Land schafft Bewegung Sachsen“ gegründet. Damit will man eine Struktur schaffen, die künftige Aktionen organisieren hilft und den Dialog mit Politik und Gesellschaft erleichtert. Vorsitzender ist der Organisator der Leipziger Kundgebung, Paul Kompe. Hauptaugenmerk legt man aktuell auf die Sternfahrt nach Berlin am 26. November. Ziel der Vereinsspitze ist es, dass mehrere Hundert Traktoren aus Sachsen in die Hauptstadt fahren.
Auch in Thüringen laufen die Vorbereitungen für den 26. November auf Hochtouren. Wie Johannes Schmidt (Agrargesellschaft Herpf mbH), „Land schafft Verbindung“-Sprecher in Thüringen, berichtet, organisiere und koordiniere man derzeit u. a. Übernachtungen für Berufskollegen aus Rheinland-Pfalz, Baden Württemberg, Bayern und Hessen, die den Freistaat mit ihren Schleppern queren werden. Daneben arbeiteten die Landwirte daran, ihre heimischen Kollegen zu mobilisieren und notwendige Absprachen etwa mit der Polizei zu treffen. AGE,RED