Viehzählung: Immer weniger Nutztiere
Sachsen-Anhalts Landwirtschaft verliert weiterhin Nutztiere. Laut Viehzählung betraf dies die Schweine, vor allem aber Rinder und insbesondere Schafe.
Im ohnehin vieharmen Sachsen-Anhalt gehen die Nutztierbestände weiter zurück. In den Ställen der Landwirtschaftsbetriebe standen zuletzt 1,10 Millionen Schweine, aber nur noch 298.500 Rinder und 62.400 Schafe. Das ist das Ergebnis der jüngsten Viehzählung vom November 2020. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes reduzierten sich die Viehbestände gegenüber dem Jahr zuvor bei Schweinen um 2,9 Prozent, bei Rindern um 4,6 Prozent und bei Schafen sogar um 7,3 Prozent.
Der Rinderbestand (Milchvieh und Fleischrinder) verringerte sich demnach binnen eines Jahres um etwa 14.500 Tiere. Darunter waren rund 5.000 Milchkühe. Deren Zahl ging damit um 4,4 Prozent zurück. Die Milchkühe stellten laut Viehzählung aber weiterhin mit 108.100 Tieren den größten Anteil (36,2 %) am Gesamtbestand. Dahinter rangieren Kälber und Jungrinder bis ein Jahr mit 81.700 Tieren (27,4 %), von denen 62.200 (76,2 %) weiblich waren.
Viehzählung: noch 200 Schweinebetriebe
Die Anzahl der Rinderhaltungen im Land stieg gegenüber 2019 geringfügig um 1,2 Prozent auf 2.917 an. Somit lag zum 2020er-Stichtag die mittlere Tierzahl je Haltung bei 102 Rindern. Die meisten Rinder standen im Landkreis Stendal (55.400 Tiere) und im Altmarkkreis Salzwedel (54.800 Tiere).
Zum Zeitpunkt der Viehzählung hielten landesweit etwa 200 Betriebe zusammen 1,10 Millionen Schweine. 98,2 Prozent des Bestandes entfielen auf Betriebe der Größenklasse mit 1.000 und mehr Tieren. Gegenüber dem Vorjahr war der Schweinebestand um 32.400 Tiere rückläufig.
Während die Zahl der Mastschweine (2020: 278.700 Tiere) insgesamt unter dem 2019er-Niveau lag (-2,7 %), war bei den Tieren mit 110 kg und mehr Gewicht ein starker Anstieg um 32,8 Prozent zu verzeichnen. In dieser Gewichtsklasse wurden 34.600 Schweine ermittelt und damit 8.500 Tiere mehr als zur Viehzählung am Vorjahresstichtag. Hintergrund hierfür dürften die pandemiebedingten Einschränkungen der Schlachtkapazitäten sein, die im Jahr 2020 zu einem sogenannten Schweinestau geführt haben.
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Schafbestand mit höchstem Rückgang
Demgegenüber ging der Bestand an Mastschweinen mit 80–110 kg Lebendgewicht um 18,0 Prozent zurück. Die Zahl der Zuchtschweine bezifferte sich auf 128.800, darunter waren 128.000 Zuchtsauen. Hier war ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 7,1 Prozent festzustellen. Gegenüber November 2019 gab es 27.300 weniger Jungschweine (-12,6 %). Die Ferkelbestände wiederum lagen um 12.500 Tiere oder 2,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Sie machten mit 505.200 Tieren knapp die Hälfte des Gesamtschweinebestandes aus.
Zum Stichtag 3. November 2020 wurden im Zuge der Viehzählung außerdem in rund 300 Betrieben im Land noch 62.400 Schafe registriert. Das waren fast 5.000 Tiere (-7,3 %) weniger als im Vorjahr. Im Vergleich mit den Beständen von 2016, als 74.600 Tieren gezählt wurden, ging die Tierzahl sogar um 16,3 Prozent zurück.