Eberswalder Gruppe für Regionalkonzept ausgezeichnet

Stefan Hörning (Vorsitzender der Geschäftsleitung REWE Ost), Ralf Remmert (Landwirt, Prignitzer Landschwein), Sebastian Kühn (Gesellschafter und Unternehmenssprecher Eberswalder Gruppe) und Marcus Arden (top agrar, Lebensmittelpraxis) (c) Eberswlader/R.Sablotny
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Die Eberswalder Gruppe wurde gestern (22. April) mit dem ersten Platz des bundesweiten Wettbewerbes „Faire Partner – Bauer, Hersteller, Handel“ ausgezeichnet. Die in diesem Jahr erstmalig vergebene Auszeichnung honoriert beispielhafte Projekte des fairen Handels in der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Mit im Projekt: Ralf Remmert und sein Prignitzer Landschwein.

Die Verleihung fand in kleinem Kreis in der Vertretung des Landes Brandenburg in Berlin statt. Initiatoren der Auszeichnung „Faire Partner“ sind die Branchenfachmagazine top agrar und Lebensmittel Praxis. Eine unabhängige elfköpfige Jury aus Experten der Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Handels bewertete unter anderem die partnerschaftliche Zusammenarbeit, das wirtschaftliche Fairplay und den gesellschaftlichen Nutzen innerhalb der Wertschöpfungskette Fleisch/Wurst.

30.000 Schweine jährlich aus brandenburg

Auch Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, war bei der Preisverleihung zugegen. „Mehr Fairplay in der ganzen Lebensmittelversorgungskette – das ist mir ein sehr wichtiges Anliegen“, so Feiler. Das Siegerprojekt zeige: Wenn alle Partner vom Bauern bis zum Handel auf Augenhöhe zusammenarbeiten, stärkt das die regionale Wertschöpfung und setzt Anreize für mehr Tierwohl. „Der Preisträger trifft damit genau den Nerv der Zeit: Verbraucherinnen und Verbrauchern legen immer mehr Wert auf Regionalität und achten darauf, wie Tiere gehalten werden. Das Siegerprojekt macht es leichter, sich beim Einkauf bewusst dafür zu entscheiden“, betonte Feiler bei der Preisverleihung.

Ralf Remmert Porträt Prignitzer Landschwein
Betrieb Prignitzer Landschwein GmbH & KoKG. GF Ralf Remmert (c) Sabine Rübensaat

Sebastian Kühn, geschäftsführender Mitgesellschafter und Sprecher des Familienunternehmens, nahm als Initiator und Hauptakteur die Auszeichnung entgegen. Gemeinsam mit den Partnern Prignitzer Landschwein und der REWE Ost ist es in den vergangenen zwei Jahren gelungen, eine neue regionale Qualität aus der Kombination von mehr Tierwohl, fairer Preisgestaltung und einem deutlich verbesserten ökologischen Fußabdruck zu entwickeln. Über 30.000 Schweine aus original brandenburgischer Herkunft werden inzwischen ohne Umwege in den Frischetheken und Kühlregalen der REWE-Märkte in Berlin und Brandenburg vermarktet.

Eberswalder Gruppe: Mehr Tierwohl und faire Lieferketten

Durchschnittlich zwei Euro mehr pro Kilogramm müssen Sebastian Kühn zufolge Verbraucher am Ende der kurzen Lieferkette an der Ladenkasse für das hundertprozentig regionale Produkt bezahlen. „Eigentlich nicht viel für eine absolut transparente Fleischqualität und ein Bündel an direkten Beiträgen für eine nachhaltigere Land- und Ernährungswirtschaft in der Hauptstadtregion“ fasst Kühn zusammen. Regionale Lieferkette bedeutet hier auch Wirkungskette: Der Mehrpreis mit Abnahmegarantie für das Prignitzer Landschwein, den die Eberswalder vertraglich garantieren, nutzt Landwirt Remmert wiederum für den Ausbau innovativer Tierwohlställe. Die Bauernzeitung berichtete bereits ausführlich über sein Haltungskonzept.

Remmerts Betrieb ist Demonstrationsbetrieb für Tierwohl in Brandenburg. (c) Sabine Rübensaat

Für die Zukunft haben sich die Partner REWE und Eberswalder viel vorgenommen. Neben dem Ausbau des aktuellen Schweinefleisch-Programms mit weiteren Wurstprodukten, sollen künftig auch andere Fleischarten in einem „Faire-Partner-Programm“ in Brandenburg erzeugt und gemeinsam vermarktet werden. red