Mecklenburg-Vorpommern

Aufstallungsgebote für Geflügel im Land vorerst aufgehoben

Symbolbild Geflügelpest-Warnschild. © IMAGO / BildFunkMV
Tierhaltung
Artikel teilen

Vorsichtige Entwarnung: Mit Ausnahme des Landkreises Rostock, in dem noch bis Ende des Monats zwei Restriktionsgebiete der Geflügelpest bestehen, haben die Landkreise die Aufstallungspflicht für Geflügel aufgehoben.

Da es seit mehr als zwei Wochen keinen positiven Befund der Geflügelpest bei Wildvögeln und seit mehr als drei Wochen keinen Ausbruch der Krankheit bei Hausgeflügel mehr gegeben hat, scheint sich das Seuchengeschehen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich abgeschwächt zu haben, so Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Fast 350.000 Tiere, die in Kleinsthaltungen und großen Betrieben gehalten wurden, sind der Geflügelpest in Mecklenburg-Vorpommern zum Opfer gefallen. „Dies ist der schlimmste Geflügel-Seuchenzug in der Geschichte des Landes. Das macht mich sehr betroffen. Dennoch bin ich froh, dass die Zusammenarbeit in den Veterinärbehörden und die Abstimmung mit dem Land sehr gut funktioniert hat. Dafür möchte ich mich bei den handelnden Personen aufrichtig bedanken.“ Laut Backhaus beliefe sich der wirtschaftliche Schaden der Geflügelpest in Mecklenburg-Vorpommern auf rund 5,7 Mio. Euro. Die Hälfte davon träge das Land.

Thema Geflügelpest ist nicht erledigt

Wichtig sei es die entsprechenden Schlüsse aus dem Seuchenzug zu ziehen und sich auf den kommenden Herbst vorbereiten. Das Abklingen des Seuchengeschehens aus der Wildvogelpopulation in Mecklenburg-Vorpommern bestätige dem Minister nach, dass der Infektionsdruck in erster Linie aus dem Vogelzug herrühre.

Die Analyse, wie das Virus insbesondere in die großen Putenbestände gekommen sei, müsse geklärt werden. „Wir brauchen neue Ansätze zur Seuchenprophylaxe: Wie ist das Betretungsmanagement? Wie wird mit Futter und Einstreu umgegangen? Ich würde mir wünschen, dass sich auch der Bund einbringt und zum Beispiel die Forschung nach wirksamen Impfstoffen gegen die Geflügelpest intensiviert. Wir brauchen Hilfen für die Geflügelhalter, damit sie ihre Stallungen seuchenhygienisch auf den neuesten Stand bringen können“, so der Agrar- und Umweltminister. Das Thema Geflügelpest sei keineswegs erledigt. Ein integriertes Gesamtkonzept für die Geflügelhaltung müsse entwickelt werden, das vor zukünftigen Krisen besser schütze. red