Agrargenossenschaft Löberitz EG
Zusammen mit einer Tochtergesellschaft bewirtschaftet die Agrargenossenschaft Löberitz 2.700 ha Land als Gemischtbetrieb. Der Praxispartner im Detail.
Von Detlef Finger
Die Agrargenossenschaft Löberitz eG mit Unternehmenssitz in Salzfurtkapelle im Südwesten des Landkreises Anhalt-Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) ist ein breit aufgestellter Gemischtbetrieb mit Marktfrucht- und Futterbau, Rinder- und Schweinehaltung sowie Erzeugung regenerativer Energien.
Zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft, der Gut Pflanzenproduktion Greppin GmbH, bewirtschaftet die Genossenschaft ca. 2.700 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, darunter 300 ha natürliches Grünland. Das Ackerland hat Bonitäten zwischen 30 bis 85 Bodenpunkten. Die Mittelwerte liegen bei etwa 45 für die rund 1.750 ha Acker der Genossenschaft bzw. um 55 für die zirka 650 ha des Gutes.
Angebaut werden auf den Feldern Marktfrüchte wie Winterweizen (500 ha), Wintergerste (400 – 450 ha), Winterraps (400 ha), Winterroggen (250 ha), Zuckerrüben (150 – 160 ha) und Körnererbsen (100 ha) sowie Silomais (400 ha) als Rinderfutter und Substrat zur Biogaserzeugung.
Die Viehwirtschaft der Genossenschaft umfasst die Fleischrinderhaltung (100 Mutterkühe der Rasse Fleckvieh-Simmental mit entsprechender Nachzucht zur Produktion von Absetzern) und die vertraglich geregelte Färsenaufzucht für zwei Milchviehbetriebe (200 bis 250 Holstein-Färsen) am Standort Salzfurtkapelle sowie die Schweinehaltung im geschlossenen System mit Ferkelerzeugung (320 produktive Sauen) und eigener Aufzucht bzw. Mast (2 000 Mastplätze) am Standort Löberitz.
Ein weiteres Standbein der Genossenschaft ist die Erzeugung von Biogas aus betriebseigener Schweinegülle und selbst produzierter Maissilage. Die Anlage, die als Tochtergesellschaft unter dem Namen Biogasfarm GmbH Projekt Löberitz firmiert und zusammen mit einem Investor errichtet wurde, befindet sich am Standort der Schweinehaltungsanlage in Löberitz.
Auf den Dächern der ehemaligen Milchviehanlage der Genossenschaft in Salzfurtkapelle sowie zahlreicher anderer Wirtschaftsgebäude, die das Agrarunternehmen zu großen Teilen zwei Solarfirmen vertraglich zur Nutzung überlassen hat, wird über Photovoltaikanlagen von mehr als 10.000 Quadratmetern Gesamtfläche Ökostrom erzeugt.
In den Betriebszweigen des Unternehmensverbundes, zu denen eine eigene Landtechnikwerkstatt gehört, sind insgesamt 30 Mitarbeiter beschäftigt, darunter aktuell ein Auszubildender im Beruf Landwirt. Die Agrargenossenschaft hat in den vergangenen Jahren als anerkannter Lehrbetrieb bereits Jugendliche in den Berufen Landwirt/in, Tierwirt/in der Fachrichtungen Rinder- bzw. Schweinehaltung, Landmaschinenmechaniker und Bürokauffrau/mann ausgebildet.
Betriebsleiter ist Thomas Külz. Der 52-jährige Diplomagraringenieur (FH) ist Vorstandsvorsitzender der eingetragenen Genossenschaft (seit 2004) und in Personalunion auch Geschäftsführer der Gut Pflanzenproduktion Greppin GmbH.