Winterfurche zu Mais und Rüben

© Detlef Finger
AG Löberitz (alt)
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Die Herbstbestellung ist beim Praxispartner in Löberitz weit fortgeschritten. Wo es bereits möglich ist, wird die Winterfurche gezogen.

Von Detlef Finger

„So eine Maisernte haben wir noch nie gehabt“, schwärmt Andreas Hänsch. Auf den rund 430 ha, die die Agrargenossenschaft Löberitz in diesem Jahr mit der Futter- und Energiepflanze bestellt hatte, wurden je nach Schlag, Sorte und Erntezeitpunkt zwischen 440 bis 600 dt/ha Frischmasse geerntet. „Im Schnitt kommen wir auf 521 Dezitonnen je Hektar“, rechnet der Produktionsleiter vor. Insgesamt wurden rund 23.000 Tonnen Mais produziert, darunter das Gärsubstrat für die Danpower GmbH im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Die Silos der Agrargenossenschaft Löberitz sind jetzt prall gefüllt.

Mehr Insektizide im Raps nötig

Die Herbstbestellung ist trotz der teils unbeständigen Witterung inzwischen weit fortgeschritten. Wintergerste und Winterroggen haben auf den 420 bzw. 220 ha Anbaufläche die Herbstspritzung mit Herbizid und Insektizid erhalten. „Mit dieser Maßnahme gehen wir insbesondere gegen Ungräser in den Beständen vor“, erläutert Feldbauchef Hänsch. Der Raps wurde – bis auf etwa 200 ha – in diesem Herbst, der mit seiner milden Witterung bislang für wüchsige Bedingungen sorgte, bereits zweimal mit Wachstumsregler behandelt, um ein Überwachsen der Pflanzen vor dem Winter zu verhindern.

Auch zwei Insektizidapplikationen waren diesmal in der Ölfrucht nötig. „Aufgrund der fehlenden insektiziden Beizung ist der Pflanzenschutzmittelaufwand auf der Fläche letztlich höher“, ärgert sich der Produktionsleiter über das Verbot der Neonikotinoide. „Dieser Schuss ist glatt nach hinten losgegangen“, so Hänschs Kommentar. Unverständlich ist diese Entscheidung für den Landwirt auch deshalb, weil andere zugelassene Präparate zum Teil eben diese gleichen Wirkstoffe haben. In der Agrargenossenschaft kommen nach Aussagen des Produktionsleiters nur Bienen-ungefährliche Mittel beim Pflanzenschutz im Raps zum Einsatz.

Pflügen dient der Feldhygiene

Vom Winterweizen, der auf insgesamt etwa 520 ha in den Boden soll, steht auf rund 80 ha die Aussaat noch aus. Ende nächster Woche, wenn die zweite Charge Rüben gerodet ist, soll auch das erledigt sein.

Soweit es die Witterung zulässt, wird auf den Feldern der Genossenschaft, die überwiegend pfluglos wirtschaftet, derzeit die Winterfurche gezogen. „Wir pflügen zu Zuckerrüben komplett und zum Mais etwa die Hälfte der Fläche“, sagt Andreas Hänsch. Die wendende Bodenbearbeitung dient vor allem der Bekämpfung von Ungräsern und Feldmäusen sowie der Einarbeitung organischen Materials in den Boden. „Alle vier, fünf Jahre wollen wir auf unseren Flächen mit dem Pflug einmal rum sein und den Boden gedreht haben“, gibt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende das Ziel vor für diese ackerbauliche Maßnahme, die insbesondere der Feldhygiene dient.