Ernteauftakt: Bauernverband erwartet Durchschnittsertrag

Die Mähdrescher müssen witterungsbedingt auf dem Hof in Nauen pausieren. Joachim Rukwied im Gespräch mit Dirk Peters und Heiko Terno (v. r.). (c) Wolfgang Herklotz
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Die Ernte 2021 hat begonnen: Zum Auftakt hatten der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Landesbauernverband Brandenburg (LBV) am Vormittag des 7. Juli auf die Agro-Farm GmbH nach Nauen eingeladen.

Von Wolfgang Herklotz

Rund 45,4 Millionen Getreide werden voraussichtlich in diesem Jahr deutschlandweit geborgen. Das wären fünf Prozent mehr als im Vorjahr. „Wir erwarten eine durchschnittliche Ernte, die allerdings regional unterschiedlich ausfallen wird.“ Dies betonte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, auf der heutigen Pressekonferenz zum Ernteauftakt in der Agro-Farm GmbH Nauen. Er wies darauf hin, dass sich nach den Niederschlägen in den vergangenen zwei Wochen vielerorts die Lage entspannt hat. „In Teilen Nordostdeutschlands hat die Hitze jedoch Schäden in den Beständen verursacht.“

Als positiv bewertete der Präsident die gestiegenen Weltmarktpreise für Getreide und Raps, Sorge bereiten jedoch weiterhin die hohen Betriebskosten und die restriktive Düngeverordnung.  Die Landwirtschaft leiste ihren Beitrag zur Klimaanpassung, indem der Boden weitgehend pfluglos bewirtschaftet werde, um das Wasser im Boden zu halten und die CO2-Emission zu senken, ergänzte Heiko Terno, Vizepräsident des Landesbauernverbandes Brandenburg beim Ernteauftakt 2021.  „Doch um eine konservierende Bodenbearbeitung zu sichern, sind Breitbandherbizide unverzichtbar!“ 

Ernteauftakt mit erntePrognose für Brandenburg

Der Landesbauernverband Brandenburg geht in diesem Jahr nach ersten Schätzungen von einer insgesamt durchschnittlichen Ernte aus, wobei die Erträge der Gerste regional sehr unterschiedlich ausfallen werden. Die Winterungen kamen gut durch die kalte Jahreszeit und das kühle und feuchte Frühjahr bot den Pflanzen optimale Startbedingungen. War der Mai noch relativ feucht mit 65 Liter pro Quadratmeter – 54 Liter pro Quadratmeter sind es im vieljährigen Mittel – setzte Ende Mai/Anfang Juni die Trockenheit ein. Der Juni war mit 30 Liter pro Quadratmeter deutlich zu trocken, 65 Liter pro Quadratmeter sind es im vieljährigen Mittel.

Der fehlende Niederschlag wird teilweise zu schlechten Erträgen bei der Gerste führen.  In der vergangenen Woche fielen teilweise über 160 Liter Regen pro Quadratmeter. Davon profitieren werden die später abreifenden Kulturen, wie Weizen, Roggen, Raps, Kartoffeln, Zuckerrüben sowie das Grünland. Nach dem Regen brachen jedoch vereinzelt Roggen- und Gerstenbestände zusammen. Die Differenz aus Niederschlag und Verdunstung war bis Ende Mai überall negativ. „Für Brandenburg ist das insofern problematisch als das die überwiegend sandigen Böden nur ein geringes Wasser- und Nährstoffspeichervermögen aufweisen. Das bedeutet, dass mehr Wasser abgeben als zugeführt wird. Humus hilft die Wasserhaltefähigkeit zu verbessern. Darum sind unsere Landwirte bemüht, Humus aufzubauen. Dazu haben wir uns auch in unserem Neuen Brandenburger Weg bekannt“, erklärt LBV-Vizepräsident Heiko Terno.

Regen kann ertragsaussichten noch verbessern

Die Ernte startet auch in diesem Jahr mit dem Drusch der Gerste, sobald diese abgetrocknet ist. Hier erwartet der LBV für Brandenburg im Durchschnitt ein Ergebnis von 55 dt/ha. Beim Winterraps rechnet der Verband mit einem landesweiten Durchschnittsertrag von 31 dt/ha. Das entspricht in etwa dem Vorjahresergebnis. In der Hauptanbaukultur Roggen erwartet der LBV Erträge von 50 dt/ha. Bei Winterweizen wird mit einem Ertrag von 62 dt/ha gerechnet. Allerdings kann der Regen der vergangenen Tage die Ertragsaussichten noch verbessern. In der ökologischen Landwirtschaft liegen die Ertragserwartungen jeweils mindestens 30 Prozent unter denen der konventionellen Produktion.


Insgesamt herrscht Optimismus unter den Landwirten bei der Preisentwicklung, allerdings steigen auch die Kosten, beispielsweise durch hohe Pachtpreise. red

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