Abschluss unter erschwerten Bedingungen
An der Fachschule Stadtroda erhielten 20 Absolventen ihre Zeugnisse. Sie sind der erste Jahrgang, der die Prüfung zum „Staatlich geprüften Agrarbetriebswirt“ ablegte. Anmeldungen für das kommende Schuljahr sind noch möglich.
Am 6. Juli hatten 20 Fachschüler ihren Abschluss in der Tasche. Sie absolvierten mit der neuen Thüringer Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Fachschulen im Bereich der Agrarwirtschaft (ThürAPOFA) erstmalig die Fortbildung zum „Staatlich geprüften Agrarbetriebswirt“. Durch die seit dem Schuljahr 2017/18 neue Verordnung erfolgte eine Anpassung der Unterrichtsinhalte an die aktuelle Situation in der agrarwirtschaftlichen Fortbildung. Dabei wurden die Zugangangsvoraussetzungen erweitert sowie der Bildungsgang im Bereich Agrarwirtschaft generalisiert.
Zur Zeugnisübergabe wurde nochmals an die Bewältigung des letzten Ausbildungsabschnittes unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie erinnert. Regelungen zur Kontaktminimierung im Schulgebäude und im Wohnheim, Abstandhalten, Maskenplicht und teilweise Homeschooling erschwerten die gemeinsame Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen. Zudem musste die schriftliche Abschlussprüfung im Fach Angewandte Betriebswirtschaftslehre aufgrund hoher Inzidenzzahl im Saale-Holzland-Kreis verschoben werden.
Fachschule Stadtroda ehrt Jahrgangsbeste
Trotz allem konnten die Fachschülerinnen und Fachschüler mit zum Teil beachtlichen Leistungen die zweijährige Fachschulfortbildung beenden. Daniel Schönefeld (Agrargenossenschaft „Drei Gleichen“ eG, Mühlberg), Julia Raßbach (smaXtec GmbH, Aschaffenburg) und Maximilian Fiebrich (Aschara Landwirtschaftsgesellschaft mbH, Bad Langensalza) wurden für die besten Gesamtdurchschnitte ihres Jahrganges geehrt. Alle drei erhielten zur Belohnung eine DLG-Jahresmitgliedschaft.
Herausgehoben wurden sehr gute Projektarbeiten, die der Thüringer Bauernverband ehrte. Daniel Schönefeld analysierte in seiner Arbeit die landwirtschaftlichen Transportarbeiten unter ökonomischen sowie ackerbaulichen Aspekten in der Agrargenossenschaft „Drei Gleichen“ Mühlberg. Ziel war die Neuorganisation alternativer Transportmittel. Christoph Proft erstellte eine Betriebszweigabrechnung, die er im Zuge der Modernisierung durch Stallneubau und Automatisierung des Melkprozesses in der Agrargenossenschaft Reinholdshain in Dippoldiswalde auch gleich noch analysierte.
Arbeitsverträge oft schon „In der Tasche“
Der Präsident des Landesamtes für Landwirtschaft (TLLLR), Peter Ritschel, wies bei der Zeugnisübergabe auf den hohen Bedarf an qualifizierten Fachleuten in der heimischen Landwirtschaft hin: „Erfreulich ist, dass ein großer Teil der Absolventen unserer Fachschule Stadtroda bereits neben dem erfolgreichen Abschluss einen unterzeichneten Arbeitsvertrag in der Tasche hat. Weniger erfreulich ist aber, dass der Bedarf an bestens ausgebildeten Fach- und Führungskräften nach wie vor nicht in vollem Umfang gedeckt wird“, so Ritschel. Die Landwirtschaftsbetriebe in Mitteldeutschland sollten deshalb gezielt und vor allem frühzeitig junge Menschen auswählen, die durch gute Leistungen auffallen, um deren berufliche Weiterentwicklung zu fördern. Aktuell besteht noch die Möglichkeit, sich für das kommende Schuljahr 2021/22 anzumelden. Ende August bietet die Fachschule in Stadtroda nochmals Info-Tage an, bei denen Fachschullehrer Auskunft geben und Fragen beantworten. red
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