Prozess um Glyphosat in Honig

Im Gerichtssaal des Landgerichts Frankfurt (Oder) sitzen Imker Sebastian Seusing und Rechtsanwalt Dr. Georg Buchholz. © Sebastian Spiewok
Agrarpraxis
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Der Imker Sebastian Seusing klagt am Landgericht Frankfurt (Oder) gegen einen landwirtschaftlichen Betrieb. Er möchte Schadensersatz, da sein Honig im Jahr 2019 um das 150-fache des Höchstwertes mit Glyphosat belastet war.

Von Sebastian Spiewok

Im Jahr 2019 wurde die brandenburgische Imkerei Seusing gleich von mehreren Fällen getroffen, in denen Honig durch Glyphosat-Anwendungen derart hoch belastet wurde, dass er nicht mehr verkehrsfähig war. Insgesamt musste Sebastian Seusing damals 4.660 kg Honig auf Anweisung der Lebensmittel-Überwachungsbehörde entsorgen. Derzeit klagt der Berufsimker am Landgericht Frankfurt (Oder) gegen die Landwirtschaftsgesellschaft Stadtgüter Berlin Nord KG für zumindest 550 kg auf Schadenersatz. Diesen Teilschaden beziffert er auf 14.455 Euro aufgrund verlorener Einnahmen für Honig und Wachs, Entsorgungskosten sowie zusätzlichem Arbeitsaufwand.

Landgericht und Amtsgericht in Frankfurt (Oder) © Sebastian Spiewok

Hohe Glyphosat-Rückstände im Honig

Ein Mitarbeiter der Landwirtschaftsgesellschaft hatte eine Fläche mit Glyphosat behandelt, auf der Löwenzahn blühte. Daneben standen mindestens 89 Völker des Berufsimkers, deren Bienen am Löwenzahn sammelten. In der Folge lagen die Glyphosatrückständen im Honig bis zu 152-fach über dem zulässigen Grenzwert für Honig von 0.05 mg/kg. Seusing forderte die Gesellschaft auf, ihm den entstandenen Schaden zu ersetzen, doch diese wies die Forderung zurück.

Prozess um Glyphosat: zahlen Landwirte für Schäden?

Imker Seusing hofft, dass der Prozess eine grundlegende Entscheidung darüber bringt, wer für Glyphosatfreiheit von Honig zu sorgen hat: der Landwirt oder der Imker? Der Richter deutete gleich zu Beginn der Verhandlung an…

Den Artikel in voller Länge gibt es kostenfrei über diesen Link beim Deutschen Bienenjournal


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