Ernte 2021 in Brandenburg: Zwölf Prozent weniger als im Vorjahr
Nach der zweiten Ernteschätzung im Juli 2021 rechnen Brandenburgs Landwirte mit einer Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von 2,3 Mio. t. Nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg ist das im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um fast 12 Prozent.
Die Anbaufläche für Getreide ging um zwei Prozent auf 470.900 ha zurück, der Ertrag lag mit knapp 49 dt/ha um neun Prozent unter dem des Vorjahres. Negativ wirkten sich fehlende Niederschläge in der Wachstumsperiode aus.
Roggen bestimmt Gedreideanbau
Beim Roggen, der mit 160.300 ha den Getreideanbau in Brandenburg bestimmt, wird mit einem Ertrag von 39 dt/ha gerechnet. Im Jahr zuvor waren es hingegen rund 48 dt/ha. Gleichzeitig liegt der diesjährige Hektarertrag um fünf Prozent unter dem sechsjährigen Durchschnitt (2015 bis 2020). Winterweizen war auf einer Fläche von 158.500 ha zu ernten. Hier beläuft sich der Hektarertrag auf 57 dt/ha, zwölf Prozent weniger als im Vorjahr.
Nur bei Wintergerste Steigerung zum Vorjahr
Nur bei der Wintergerste wird mit 60 dt/ha ein höherer Ertrag als 2020 erwartet. Er liegt um fünf Prozent über dem sechsjährigen Durchschnitt. Für Triticale wird derzeit ein Ertrag von 43 dt/ha prognostiziert. Das würde dem Vorjahresniveau entsprechen. Die Brandenburger Landwirte erwarten beim Hafer einen Ertrag von 25 dt/ha. Damit liegt die Ertragserwartung um neun Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Beim Winterraps, Brandenburgs bedeutendster Ölfrucht, wird von einem Ertrag von fast 29 dt/ha ausgegangen. 2020 hatte er noch 33 dt/ha betragen. Voraussichtlich werden 250.700 t Winterraps auf Brandenburgs Feldern geerntet.
Äpfel 23 Prozent unter dem langjährigen Mittel
Noch bevor die Apfelernte am 2. September offiziell eröffnet wird, ist auch für die 902 ha mit Apfelbäumen in Brandenburg die Prognose mäßig: Erste vorläufige Meldungen der Ernteberichterstatter gehen für 2021 von einem Apfelertrag von 209 dt/ha aus. Das wären nach Informationen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg 59 dt/ha weniger als im Vorjahr. Dieser Ertrag läge damit um 23 % unter dem langjährigen Mittel (2015 bis 2020).
Dafür machen die Obstbauern teils extreme Kälteeinbrüche im April sowie lokale Starkregenereignisse verantwortlich. Zudem wirken sich die Ertragsschwankungen im zweijährigen Rhythmus (Alternanz) und Hagelschäden negativ auf den Ertrag aus. Derzeit sei von einer Erntemenge von rund 18 800 Tonnen Äpfel auszugehen. Im Jahr zuvor konnten in Brandenburg noch 24.565 t Äpfel gepflückt werden.
Update zur Erntepressekonferenz am Dienstag
Am Dienstag werden Agrarminister Axel Vogel, Landesbauernpräsident Henrik Wendorff und Dr. Andreas Jende, Geschäftsführer Gartenbauverbandes Berlin Brandenburg und Thomas Syring, Betriebsleiter des Syringhof die Presse über den aktuellen Ergebnisstand der Ernte informieren. mil